• 01.10.2004 17:19

  • von Marco Helgert

Renault: Der Kampf gegen BAR-Honda geht weiter

Das Renault-Team hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben - in Suzuka wollen die Franzosen wieder Boden auf BAR-Honda gutmachen

(Motorsport-Total.com) - Der Plan von Renault-Teamchef Flavio Briatore, Jarno Trulli zu entlassen und dafür Jacques Villeneuve aus der Zwangspause zurückzuholen, ging in China nicht auf. In Monza verlor man den zweiten Meisterschaftsplatz in der Herstellerwertung an BAR-Honda, in Shanghai wollte man sich ihn zurückholen. BAR-Honda holte in China weitere sechs Punkte mehr als Renault. Doch die Franzosen geben den Kampf nicht auf.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve möchte in Suzuka Punkte holen

Während der Kurs in Shanghai für alle neu war, kehrt Villeneuve mit seinem für ihn fast noch unbekannten Renault R24 auf eine Strecke zurück, die er gut kennt. "Ich kenne den Kurs gut. Während ich in China noch alles über das Auto lernen musste, kann ich in Japan von Anfang an am Setup arbeiten", so der Kanadier. "Ich hatte im vergangenen Rennen ein viel besseres Gefühl für das Auto und das hat mir auch die Richtung vorgegeben, wie wir das Setup verbessern können."#w1#

Zudem sei Suzuka "einer der schwierigsten Kurse, vor allem bei der Verbindung der Kurven", so Villeneuve weiter. "Die Strecke ist schön zu fahren. Man benötigt ein Auto, das quasi durch die Kurven fließt, dabei aber präzise ist. Der Belag kann sehr rutschig sein, das kann das Fahren schwierig machen, ein weicher, gefühlvoller Fahrer wird bei der Rundenzeit belohnt werden. Man muss mental aggressiv sein, um eine gute Zeit zu fahren, aber nicht mit dem Lenkrad."

Der elfte Platz in Shanghai lag unter den Erwartungen von Villeneuve, in Suzuka soll es aufwärts gehen. "Zunächst muss ich die Punkte holen, die ich in China noch verpasst habe. In Suzuka erlebt man auf einer Runde zudem einige haarige Momente, wenn das Auto viel Abtrieb bei hohen Geschwindigkeiten produziert und man gleichzeitig bremst und einlenkt. Das Auto muss also sehr stabil sein, damit man Vertrauen hat. Wenn wir das Handling gut hinbekommen, dann bin ich sicher, dass wir punkten können. Ich und das Team sind noch immer motiviert, den zweiten Platz zu holen."

Auch Fernando Alonso freut sich auf das Rennen in Japan. "Nach Spa ist Suzuka der zweitbeste Ort", so der Spanier. "Für die Fahrer ist es ein sehr herausfordernder Kurs. Er ist technisch, man muss gut am Auto arbeiten, damit es gut auf Richtungswechsel reagiert. Auch das Heck muss stabil sein, damit man in den schnellen Kurven Vertrauen hat. Außerdem muss man in Suzuka in den Kurven Risiken auf sich nehmen - und das mögen alle Fahrer. Man greift in den Kurven mehr an und viele Kurvenausgänge sind blind. Man muss also wirklich Vertrauen in das Auto haben."

Eine Runde in Suzuka sei wirklich aufregend. "Die 'Esses'-Sektion ist die schwierigste Passage, die wir in diesem Jahr fahren. Man muss 15 Sekunden lang ständig die Richtung wechseln. Körperlich ist das sehr hart, denn man kann sich nie ausruhen, es geht nie geradeaus. Hier gibt es zudem nur eine Linie, um wirklich schnell zu sein. Man muss vor der Kurve die perfekte Position finden."

Auch Alonso möchte in Suzuka dazu beitragen, den Rückstand auf BAR-Honda wieder zu verringern. "Ich habe nach dem Rennen in China gesagt, dass die fünf Punkte am Ende des Jahres noch sehr wichtig sein können, denn auf den letzten beiden Strecken können wir schnell sein", so der Spanier. "Wir haben das Auto in dieser Saison stark verbessert, es ist nun wettbewerbsfähiger und konstanter. Wir müssen einen guten Reifen finden und alles zusammenbringen, um ein starkes Wochenende zu haben. Wir wissen, dass es ein schweres Rennen werden wird, aber ich habe die Motivation, BAR bei einem ihrer Heimrennen zu bezwingen."