• 28.11.2006 16:14

Renault bevorzugt den Kampf

Vier Titel in zwei Jahren: Für die jüngsten Renault-Erfolge in der Formel 1 sei vor allem ein Klima des Vertrauens verantwortlich

(Motorsport-Total.com) - Nach einer Ferrari-Dominanz waren die Kronen der Formel 1 in der Fahrer- und Herstellerwertung in den Jahren 2005 und 2006 Renault vergönnt. Lief es in Rot oft auf eine fast drückende Dominanz hinaus, so sicherten sich die Franzosen die Titel recht knapp und gegen starke Konkurrenz. In gewisser Hinsicht ist es auch das, was sich Renault gewünscht hatte.

Titel-Bild zur News: Renault-Boxentafel

Wieder ein Titel: 2006 war das zweite Renault-Erfolgsjahr in Folge

"Man möchte einen schönen, engen Kampf, aber am Ende auch triumphieren", erklärte Bob Bell, Technischer Direktor bei Renault, gegenüber 'autosport.com'. "Das befriedigt einen mehr und ist auch besser für den Sport." Für die Nerven der Beteiligten allerdings gibt es angenehmere Arten, in ein letztes Saisonrennen zu starten.#w1#

Der Titel war Fernando Alonso in São Paulo nur noch theoretisch zu entreißen, doch die Theorie genügte dem Chefingenieur Pat Symonds schon. "In Brasilien konnten wir beide Meisterschaften nur noch verlieren, das ist keine sehr schöne Situation", erklärte er. "Es ist egal, was die Statistik sagt oder die Siegwahrscheinlichkeit, wenn es nicht hundert Prozent sind, fühlt man sich nicht sicher. In gewisser Weise sind 90 Prozent beunruhigender, denn zehn Prozent fehlen noch."

Letztlich glückte das Unternehmen Formel-1-Weltmeistertitel erneut und man kann darüber sinnieren, was das Team in den vergangenen zwei Jahren so stark gemacht hat. "Für mich war Benetton, das Vorgängerteam, immer ein Team, das in der Lage war, die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Sie haben nur auf die richtigen Ressourcen gewartet", so Bell.

"Die guten Leute, um das auch umzusetzen, waren schon hier", fuhr er fort. Insofern habe die interne Stabilität eine große Rolle gespielt. "Ich denke, Renault hat dieses Potenzial freigelegt. Renault war schon als Motorenhersteller dominant, dann kamen sie wieder mit dem Kern von Benetton zusammen. So war es eine gute Organisation, die durch gute Ressourcen ergänzt wurde."

Dabei habe man aus Frankreich nie vorgeschrieben bekommen, welche Wege man zu beschreiten habe. "Sie haben uns allein mit dem weitermachen lassen, was wir am besten können", erklärte Bell. "Sie haben uns nicht erklärt, wie wir unsere Arbeit zu machen haben, nur, wie viel Geld wir für die Arbeit haben."