• 22.04.2018 10:01

  • von Dominik Sharaf & Oleg Karpow

Reifenprobleme: Haas verpflichtet Ex-Bridgestone-Ingenieur

Hiroshi Tomitsuka soll dafür sorgen, dass sich Haas' übrige Ingenieure auf ihre Spezialgebiete konzentrieren können - Kein zusätzliches Budget für neues Personal

(Motorsport-Total.com) - Die Haas-Mannschaft hat einen früheren Bridgestone-Ingenieur verpflichtet, um ihrer Reifenprobleme Herr zu werden. Der Japaner Hiroshi Tomitsuka wird sich bei den US-Amerikanern ab sofort um alles kümmern, was mit den Pneus zu tun hat. Chefingenieur Ayao Komatsu begrüßt die Personalie im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' und spricht von einer Entlastung für das ganze Team.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Grosjean bekommt Hilfe, damit es bald nur noch bei den Resultaten qualmt Zoom

Schließlich hält er die Analyse von Reifenverschleiß und -abbau für einen Zeitfresser, der der Truppe bisher Performance kostete: "Es gibt in dem Bereich nur eingeschränkt Daten. Man muss kapieren, was hinter den wenigen Zahlen steckt. Dafür braucht es jemanden, der Erfahrung damit hat, Reifen zu designen", so Komatsu. Das trifft auf Tomitsuka - schon früher in der Formel 1 tätig - zu.

Mehr Spezialisierung im Team begreift Komatsu als einen weiteren Schritt in Richtung Professionalisierung des (zumindest in Europa) noch jungen Haas-Rennstalls. "Wenn man Spezialisten für alle Bereiche hat, kann man sich auf sie verlassen, wenn es um ihre Themengebiete geht. Die anderen Ingenieure können sich mehr auf die mechanischen Aspekte des Autos konzentrieren", schildert er.

Gut möglich, dass Haas für Hiroshi Tomitsuka an anderer Stelle sparen muss. Für das Jahr 2018 stellte Teamgründer und Finanzier Gene Haas nicht mehr Geld - ergo fehlt sein Salär woanders.


Fotostrecke: Schwarzes Gold: Alle Reifenhersteller der F1

Überraschend ist Haas' Verpflichtung nicht: Schon am Rande der Wintertests hatte Teamchef Günther Steiner darüber geklagt, die Reifen für die Saison 2018 nicht vollumfänglich verstanden zu haben. "Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es irgendwem gelungen wäre", so Steiner im März. "Es ist aber ein Schlüssel. Wir haben im vergangenen Jahr entschieden, dass wir viel Geld in die Analyse der Reifen, solide mathematische Modelle und qualifizierte Leute stecken müssen."

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