21.06.2009 11:59
von Fabian Hust

Red Bull Racing hat endlich das Fliegen gelernt

Die Mitarbeiter von Red Bull Racing haben eine lange Durststrecke hinter sich, aber nun ist der Rennstall endlich konkurrenzfähig

(Motorsport-Total.com) - Viele Mitarbeiter von Red Bull Racing waren bereits zu Jaguar-Zeiten im Team, sie wissen, was es heißt, eine Durststrecke durchzumachen und auf Erfolge zu warten. Auch in den Red Bull-Farben tat sich der Rennstall zuletzt schwer, auch wenn man sich ständig steigern konnte. 2006 holte man noch 16 WM-Punkte, in den folgenden Jahren 24 und 29.

Vettel fliegt die Gerade entlang: Der neue Red Bull ist richtig schnell

Besonders bitter war die vergangene Saison, als das eigentlich kleinere Schwester-Team Scuderia Toro Rosso über ein deutlich besseres Auto verfügte und zusammen mit Sebastian Vettel die erste Pole Position und den ersten Sieg einfahren konnte.#w1#

Doch seit dieser Saison hat Red Bull Racing fliegen gelernt. Wie gewaltig man sich steigern konnte, zeigt auch ein Blick auf die WM-Wertung. Nach erst sieben Rennen hat der Rennstall bereits 56,5 WM-Zähler auf dem Konto, also bereits jetzt fast doppelt so viele Punkte wie man in der kompletten vergangenen Saison holen konnte.

Mark Webber, Sebastian Vettel in Jubellaune: Längst ein gewohntes Bild Zoom

Kein Wunder also, dass die Stimmung im Team ausgezeichnet ist: "Sie sind alle sehr glücklich, jeder einzelne", so Sebastian Vettel, der dieses Jahr für das Team den ersten Sieg holen konnte. "Am Freitag, bevor ich schlafen ging, war ich noch einmal in der Garage, verbrachte etwas Zeit mit den Jungs. Und es ist egal, ob es ein Kerl an der Strecke oder in der Fabrik ist, sie sind alle sehr, sehr zufrieden."

"Man läuft vorbei, die Musik spielt und alle sind in gewisser Weise am Tanzen, aber immer noch fokussiert und arbeiten sehr hart, um das Auto fertig zu bekommen. Ich denke, dass wir eine fantastische Atmosphäre haben. Wenn man ein solch gutes Auto hat, dann genießt man als Fahrer jede einzelne Runde so sehr."

Sebastian Vettel weiß, dass er Leistung zeigen muss Zoom

Gleichzeitig baut sich jedoch in der aktuellen Situation ein gewisser Druck auf: "Ich würde beinahe sagen, dass es deine Pflicht ist, eine gute Leistung zu zeigen. Die Jungs verdienen dies, und aus diesem Grund muss man Leistung zeigen. Für uns Fahrer und natürlich auch für das Team ist es eine fantastische Situation. Es hatte die vergangenen paar Jahre über keine einfache Zeit. Nun ist es unsere Zeit, was sehr gut ist."

Mark Webber weiß genau, wovon Sebastian Vettel redet, schließlich fuhr er bereits zu Jaguar-Zeiten: "Es gibt jede Menge Personal, das eine Menge durchgemacht hat. Sie befinden sich nun in einer neuen Situation, sie sind unglaublich stolz. Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn man sich den Hintern aufreißt und es nicht funktioniert."

"Zumindest befinden wir uns nun definitiv auf dem richtigen Weg, und wir geben absolut alles, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen und Brawn zu schlagen, die unglaubliche Arbeit geleistet haben, was für uns eine große Herausforderung war. Es liegt in beiden Meisterschaften noch ein langer Weg vor uns, dessen sind wir uns bewusst, und wir geben unser Bestes, um auszuschließen."