Red Bull: Neue Nase scheiterte erneut an Crashtest

Red Bull muss in Melbourne auf die neue kurze Nase für den RB11 verzichten: Welche Folgen dies hat und wie Teamchef Christian Horner sein Team einschätzt

(Motorsport-Total.com) - Rückschlag für Red Bull: Die neue kurze Nase, die eigentlich schon beim Testfinale in Barcelona an den RB11 geschraubt hätte werden sollen, hat es erneut nicht durch den Crashtest geschafft. Das bestätigt Red-Bull-Teamchef Christian Horner am Freitag. Die neue Nase werde "nicht an diesem Wochenende" eingesetzt, sagt der Brite gegenüber 'Sky Sports F1'.

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat

Red Bull verwendet in Australien die gleiche Nase wie bei den Tests Zoom

Das Team hatte eine Frontpartie nach dem Vorbild von Williams entwickelt, die deutlich kürzer ist als die aktuelle Version und dadurch aerodynamische Vorteile, aber in Hinblick auf den Crashtest auch deutlich größere Herausforderungen mit sich bringt - eine Erfahrung, die im Vorjahr bereits Mercedes machte. Das Weltmeister-Team musste einige Rennen warten, ehe die kurze Nase zugelassen wurde.

Dass Red Bull die neue Nase nun in Milton Keynes lassen musste, wirkt sich auch auf den Rest des Autos aus, da das eigentlich für Melbourne vorgesehene Aerodynamik-Paket eigentlich rund um die neue Frontpartie entwickelt wurde, schließlich wirkt sich die Luftführung im Bereich der Nase auch auf den Rest des Boliden aus.

Horner hofft auf Platz in Verfolgertruppe

Ein Dämpfer, auch wenn Horner tiefstapelt: "Man muss sich auf alle Aspekte des Autos konzentrieren. Von vorne bis hinten wird alles ständig weiterentwickelt. Wir wollen bei jedem Rennen Updates bringen und die Rundenzeit verbessern."

Doch wo steht das ehemalige Team des viermaligen Weltmeisters Sebastian Vettel nun im Kräfteverhältnis? "Wir werden bis morgen, wenn die Autos mit wenig Sprit unterwegs sind, nicht wirklich wissen, wo wir stehen", sagt Horner.

Dennoch wagt er eine kurze Einschätzung: "Wir wissen, dass Mercedes wieder wie die Messlatte aussieht. Es sieht so aus, als hätten sie ein beruhigendes Polster, dahinter sieht Williams stark aus, Ferrari hat einen Schritt nach vorne gemacht." Nachsatz: "Hoffentlich sind wir da auch dabei."


Fotostrecke: Fahrer über Melbourne: Stadtrundfahrt im Park

Viel Lob für Kwjat

Muss Red Bull durch den Abgang von Vettel und einiger Techniker sowie den Teilzeit-Rückzug Neweys nun kleinere Brötchen backen? "Wir haben 700 Leute in unserem Team, und ein paar haben uns im Frühjahr 2014 in Richtung McLaren verlassen. Abgesehen von Sebastian handelte es sich nicht um Schlüsselpersonen. Adrian ist immer noch ziemlich stark involviert, 50 Prozent seiner Zeit investiert er nach wie vor in die Formel 1. Die Kontinuität bei uns ist ganz hervorragend. Wir sind in einer guten Lage, um uns dieses Jahr gut zu entwickeln."

Die größte Änderung sieht Horner nicht auf technischer, sondern auf menschlicher Seite - bei den Fahrern: "Daniil Kwjat hat Sebastians Platz eingenommen." Sein bisheriges Urteil: "Er ist ein gern gesehener Neuankömmling, und er hat sich bei den Tests sehr gut geschlagen. Er könnte diese Saison eine ziemliche Überraschung liefern."