Red Bull: Kein neuer Motor durch Aston-Martin-Partnerschaft

Die Kooperation mit Aston Martin wird mitnichten in einem neuen Motorenlieferanten für Red Bull in der Formel 1 münden, sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner

(Motorsport-Total.com) - Kaum war der Deal zwischen Red Bull Racing und Aston Martin verkündet, rankten sich im Fahrerlager die ersten Gerüchte: Haben die Bullen womöglich den ersten Schritt zu einem neuen Motor für das Formel-1-Engagement unternommen? Die auf den Namen "TAG Heuer" umgetauften Renault-Motoren für die Saison 2016 sind bestenfalls als Notlösung anzusehen. Teamchef Christian Horner tritt allerdings die Euphoriebremse: Die Kooperation habe keinen Einfluss auf die Motorenfrage für 2017.

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Die Motorenfrage für 2017 ist für Christian Horner noch lange nicht geklärt Zoom

Red Bull hatte sich bereits 2015 um Mercedes-Motoren bemüht. Dabei wurde ein Aston-Martin-Branding ins Spiel gebracht. Allerdings scheiterte dies am Widerstand von Mercedes, einen direkten Konkurrenten mit Topmaterial auszurüsten. Und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass sich diese Haltung kurzfristig ändern wird. Bliebe eine Rückkehr von Aston Martin als Motorenlieferant in der Formel 1. Doch dieses Szenario kann ausgeschlossen werden. "Leider haben sie keinen Motor, den wir in der Formel 1 benutzen können. Ein V12 wäre schön", scherzt Horner. Ein 1,6-Liter-Motor entspricht hingegen nicht gerade der Würde von Aston Martin.

Aus diesem Grunde bezieht sich die jetzige Partnerschaft auch lediglich auf ein Sponsoring und die Entwicklung eines Hypercars mit Adrien Newey. "Unsere Motorendiskussionen kaufen völlig unabhängig davon", versichert Horner. Dabei fügt er hinzu, dass er sich am liebsten eine harmonische Partnerschaft wünscht. Davon war Red Bull die vergangenen beiden Jahre mit Renault weit entfernt.

Allerdings kann sich der 42-Jährige vorstellen, die Kooperation mit dem britischen Nobelhersteller noch weiter auszubauen: "Alles ist möglich, das ist nur der Anfang! Es ist großartig für sie, wieder in der Formel 1 zurück zu sein. Und sie bei Red Bull zurück zu haben ist etwas, auf das wir sehr stolz sind." Horner pflegte bereits in der Vergangenheit gute Geschäftsbeziehungen zu Andy Palmer und Aston-Martin-Marketingchef Simon Sproule. Palmer war bis Ende 2014 bei Nissan angestellt und machte unter anderem mit der legendären Le-Mans-Pressekonferenz Schlagzeilen, als er einen Nissan-Sieg für 2016 versprach.

Mit dem Nissan-Ableger Infiniti war Red Bull wiederum über Jahre verbandelt. "Beziehungen sind wichtig und wir haben eine fantastische Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren genossen", spricht Horner auf Palmer und Sproule an. "Es hat sich die Gelegenheit ergeben, wieder zusammenzukommen und die haben wir wahrgenommen." Für konkurrenzfähige Motoren zur Saison 2017 wird Horner jedoch andere Beziehungen spielen lassen müssen.