Red Bull: Finaler Angriff auf Toro Rosso
Die familieninterne Formel-1-Fehde zwischen Red Bull und Toro Rosso geht in die letzte Runde - bisher: kleiner Bulle ganz groß
(Motorsport-Total.com) - Für Red Bull Racing geht es im Finale der Saison nicht nur um Punkte, sondern um die familieninterne Hackordnung. Diese steht nämlich auf dem Kopf. Der kleine italienische Bulle tanzt dem gewichtigen großen Bruder auf dem Kopf herum. Toro Rosso hat in der Konstrukteurs-Wertung vor dem letzten Lauf der Saison fünf Zähler mehr als Red Bull. "Natürlich wollen wir noch an Toro Rosso vorbeiziehen", erklärte der bei Red Bull zuständige Renault-Ingenieur Fabrice Lom.

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Letzte Ausfahrt Interlagos: Mark Webber und Red Bull beschließen das Jahr 2008
"Es sind nur fünf Punkte. Es ist nicht ausgeschlossen, das in Brasilien noch aufzuholen", erklärte der Franzose. Allerdings: Für die letzten fünf Zähler in der Gesamtwertung brauchten die Red-Bull-Piloten neun Rennen, also über vier Monate! Außerdem hatte man im Team zuletzt noch ganz andere Probleme: "Aus Renault-Sicht war es in China enttäuschend. Wir erlitten unseren ersten Motorschaden seit Beginn der Zusammenarbeit mit Red Bull. Das war schade."#w1#
Bei Mark Webber hatte man den Motoren-Joker bereits früher in der Saison ausgespielt, entsprechend war eine Strafe nicht zu vermeiden. "Wir waren allerdings schneller als Toro Rosso. Doch in Shanghai kannst du zehn Plätze nur sehr schwer aufholen. Wir blieben außerhalb der Punkte." Man hofft darauf, dass die beiden Triebwerke von Webber und vor allem von David Coulthard, der in Interlagos seinen Abschied feiern wird, durchhalten werden.
"Interlagos liegt hoch. Die Luft ist recht dünn, daher leidet die Maschine unter Volllast weniger", beschrieb Lom. Und weiter: "Aber das Stück zurück zur Zielgeraden bringt uns immerhin eine 16-sekündige Vollgaspassage. Das ist etwas schwierig. Allerdings ist Interlagos insgesamt bezüglich der Zuverlässigkeit nicht besonders kritisch." Auch die Fliehkräfte im langen Linksbogen am Ende der Runde brächten kein Problem: "Unsere Ölpumpe ist auf der rechten Seite des Motors. Sonst wäre das eine ganz andere Geschichte", lachte Lom.

