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Coulthard freut sich auf "die Zeit danach"
Neue Aufgaben und ein Baby werden dafür sorgen, dass es David Coulthard auch nach dem Ende seiner Karriere in der Formel 1 nicht langweilig werden wird
(Motorsport-Total.com) - Am Sonntag wird in Brasilien nicht nur die Formel-1-Weltmeisterschaft entschieden, es geht auch eine kleine Ära Zuende. Seit 1994 zählte der Schotte David Coulthard zum Formel-1-Inventar, holte in dieser Zeit 13 Siege sowie einen Vize-Titel im Jahr 2001 und ist nun einer der letzten Piloten der "alten Garde", die noch in den 90er Jahren Grand-Prix-Boliden bewegen durfte.

© xpb.cc
David Coulthard ist entspannt, in Brasilien steht sein letzter Grand Prix an
Gegenüber der 'Kleine Zeitung' sprach der populäre Rennfahrer über seine Zukunft, seine schönsten Erinnerungen und seine Tiefpunkte. Sonntag schließt sich der Vorhang über die F1-Karriere von Coulthard, doch er freut sich schon auf die Zeit danach. Dazu hat er auch allen Grund: "Ich glaube, die größte Umstellung für mich wird sein, dass ich demnächst Vater werde. Ein Baby zu Hause zu haben, das wird für mich neu."#w1#
"Aber ich freue mich sehr darauf. Sonst wird sich nicht dramatisch viel ändern. Ich werde weiter für Red Bull tätig sein, zu allen Rennen kommen, Testarbeit machen. Der Unterschied ist nur, dass ich mir Sonntag den Grand Prix von außen anschauen und nicht mehr im Rennauto sitzen werde."
Doch ein faules Rentnerdasein liegt "DC" fern, auch weiterhin wird er im schnellsten Sport involviert sein, wobei seine künftige Rolle bei Red Bull noch nicht konkret definiert ist: "Es war der Wunsch von Dietrich (Mateschitz, Anm. d. Red.), dass ich dabei bleibe. Aber ich will auch mit der neuen Technologie auf dem Laufenden bleiben, ich kann zum Beispiel meine Erfahrung aus der Zeit mit profillosen Reifen weitergeben. Ich könnte mir auch vorstellen, für die Nachwuchsfahrer von Red Bull eine Art Coach zu spielen", so der Grand-Prix-Veteran.
Magny Cours 2000 bleibt das persönliche Highlight von "DC"
An eine weitere Rennfahrerzukunft in einer Tourenwagenserie, wie sein langjähriger Teamkollege Mika Häkkinen denkt Coulthard jedoch nicht. Viel lieber denkt er an seine Erfolge in der Formel 1 zurück. Als besonderer Moment fällt ihm ein Rennen ein: "Magny-Cours in Jahr 2000. Ich denke, das war mein bester Grand Prix. Als ich Rubens (Barrichello, Anm. d. Red.) und Michael (Schumacher, Anm. d. Red.) überholt und gewonnen habe. Oder meine Siege, bei denen Michael und Mika neben mir auf dem Podium gestanden sind. Das war schon etwas Besonderes, die beiden haben schließlich über Jahre die Formel 1 dominiert."
Doch auch mit Tiefpunkten musste sich der Mann aus Twynholm, der 1994 das Williamscockpit des verunglückten Brasilianers Ayrton Senna übernommen hatte, herumschlagen. Zu den Größten zählt sein Flugzeugabsturz in Lyon im Jahr 2000, wo er ernsthaft ans Aufhören gedacht hat. Dieser Zwischenfall hat sein Leben verändert.
"Ich bin auf dem Land in einfachsten Verhältnissen aufgewachsen. Dann kamen Erfolg, Geld, das Privatflugzeug. Wenn du jung bist, merkst du nicht, wie gut es dir geht. Aber ein solches Unglück bringt dich unweigerlich wieder in die Realität zurück", so DC.
Lange Jahre war Coulthard an der Spitze der Formel 1 und hat in dieser Zeit keinen Titel gewonnen, doch im Nachhinein trauert er nicht um entgangene Erfolge: "Keiner wird mit dem WM-Titel geboren. Und was du nicht hast, das kannst du nicht verlieren. Ich bin froh über das, was ich gewonnen haben, das kann mir keiner nehmen."
Den Spaß am Leben wird er sich auch weiterhin nicht nehmen lassen: Coulthard ist kürzlich bei einem Schaurennen mit rauchenden Reifen und bis zu 300 Kilometern pro Stunde durch die argentinische Hauptstadt Buenos Aires gerast. Der für den Einsatz auf normalen Strassen leicht modifizierte Red Bull mit 750 PS drehte vor insgesamt etwa 80 000 Zuschauern neun Runden auf einem 1400 Meter langen Rundkurs auf der Prachtstrasse 9 de Julio.

