Red Bull: Ferrari dank neuem Flügel "auf den Geraden sicher nähergekommen"

Zu Beginn des Jahres hatte Red Bull gegenüber Ferrari vor allem in den DRS-Zonen einen riesigen Geschwindigkeitsvorteil - Davon ist aktuell kaum noch etwas übrig

(Motorsport-Total.com) - Die Zeiten, in denen der Red Bull mit offenem DRS am Ferrari vorbeigeflogen ist, dürften vorbei sein. "Ich denke, sie sind bei der Performance auf den Geraden sicher nähergekommen", erklärt Red-Bull-Teamchef Christian Horner nach dem Österreich-GP.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen (Red Bull) und Charles Leclerc (Ferrari) beim Formel-1-Rennen 2022 in Spielberg

Max Verstappen und Charles Leclerc liefern sich 2022 spannende Duelle Zoom

Gleich dreimal hatte Charles Leclerc Max Verstappen dort auf der Strecke überholt. Zu Saisonbeginn wäre ein solches Szenario eher schwer vorstellbar gewesen, weil der Red Bull damals auf den Geraden deutlich schneller als der Ferrari war.

"Wir hatten ohne Frage einen Nachteil gegenüber Red Bull in Sachen Geschwindigkeit auf den Geraden - vor allem in DRS-Zonen", erinnert Teamchef Mattia Binotto an die ersten Saisonrennen 2022. Doch inzwischen ist davon nicht mehr viel übrig.

In Kanada fuhr Leclerc erstmals mit einem neuen Heckflügel für weniger Luftwiderstand. "Seit Großbritannien haben wir ihn an beiden Autos, und ich denke, dass wir die Lücke mit diesem neuen Flügel verkleinert haben", erklärt Binotto optimistisch.

"Ich denke, sie haben noch immer einen kleinen Vorteil", räumt der Teamchef ein. Dieser sei aber "sehr klein" und spiele im Gesamtkontext keine große Rolle mehr. Mit anderen Worten: Auf den Geraden sind beide Teams nun quasi auf Augenhöhe.


Fotostrecke: Spielberg: Die Fahrernoten der Redaktion

Binotto erklärt daher, dass man am Wochenende in Spielberg den Unterschied in den Kurven gemacht habe. Dazu hätten die Fahrer "ein fantastisches Wochenende" und gutes Reifenmanagement gehabt und seien einfach beide "sehr schnell" gewesen.

"Es wird interessant werden, wir sich das auf den kommenden Strecken auswirkt", erklärt Christian Horner, dessen Team in Silverstone und Spielberg zum ersten Mal in diesem Jahr zwei Rennen nacheinander nicht gewinnen konnte.

In der WM liegt Leclerc zwar noch immer 38 Zähler hinter Verstappen. Doch Ferrari scheint sich nach zuvor fünf Red-Bull-Siegen in Folge langsam wieder als Gegner auf Augenhöhe zu etablieren - auch auf den Geraden.