Bremsstaub im Gesicht: Formel 1 diskutiert mit Teams mögliche Lösung

Die 2022 in der Formel 1 neu gestalteten Bremsbelüftungen blasen den Carbonstaub direkt in Richtung Cockpit: Dieses Problem soll nun angegangen werden

(Motorsport-Total.com) - Als Formel-1-Pilot Sebastian Vettel nach dem Grand Prix von Österreich auf dem Red-Bull-Ring am vergangenen Sonntag aus dem Cockpit seines Aston Martin ausstieg und den Helm abnahm, hätte man denken können, er wäre direkt aus einer Kohlemiene gekommen, denn sein Gesicht war schwarz verstaubt.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen

Bremsstaub ist in der Formel 1 schon seit längerem ein Problem Zoom

Die Ursache dafür war aber der Staub der Carbon-Bremsen der Vorderachse, der in dieser Saison stärker als zuvor in Richtung Cockpit geblasen wird. Ein Umstand, der nach Ansicht von Vettel nicht länger tragbar ist.

"Das Einatmen von Carbonstaub ist nicht gerade gesund. Ich hoffe, dass sich die FIA sehr bald damit befasst, denn es ist sinnlos und leicht zu ändern", hatte Vettel bei 'Sky' gesagt. Nach Ansicht des Deutschen ist die in der Saison 2022 veränderte Bremsbelüftung schuld an dem Problem.

Wurde die Kühlluft und mit ihr der Bremsstaub bis zum Ende der vergangenen Saison durch das Rad und somit nach außen geleitet, liegt die Entlüftung nun an der Innenseite des Rades, womit der Staub direkt in Richtung Cockpit geblasen wird.

Die FIA hat auf die Kritik der Fahrer - nicht nur Vettel hatte das Problem adressiert - reagiert. Bei der nächsten Sitzung der Formel-1-Sportkommssion, in der Vertreter der FIA und der Teams sitzen, soll darüber diskutiert werden, welche Lösungen denkbar sind.


Rennanalyse: Der Spielberg brennt!

Der Red-Bull-Ring war ein Hexenkessel, im positiven wie im negativen Sinn. Und das nicht nur, weil der Ferrari von Carlos Sainz abgebrannt ist. Weitere Formel-1-Videos

Allerdings ist das Problem mit Bremsstaub, der den Fahrern ins Gesicht bläst, nicht neu. So hatte Valtteri Bottas bereits im Jahr 2019 berichtet, dass er nach den Rennen oft schwarzen Staub ausschnäuzen muss. Damals hatte dies nach seiner Einschätzung aber noch eine etwas anders geartete Ursache.

"Der Staub, der von unseren eigenen Bremsen kommt, ist minimal. Es sind die Autos vor einem, und die werden immer da sein", hatte Bottas gesagt. "Jedes Mal, wenn ich mich nach dem Rennen schnäuze, ist es schwarz. Ich habe keine Ahnung, was das mit unserem Körper macht."

Offensichtlich nichts Gutes, denn schon vor rund 20 Jahren hatte der frühere Formel-1-Pilot Mika Salo berichtet, dass Ärzte bei einer Operation in seiner Lunge größere Mengen von Carbonstaub gefunden hätten.