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Red Bull am Wendepunkt: So kritisch sieht Max Verstappen das Update
Max Verstappen glaubt nicht an ein Wunder, aber Red Bull gibt nicht auf: In Spielberg und Silverstone entscheidet sich, ob die Formel-1-WM 2025 noch zu retten ist
(Motorsport-Total.com) - Die Grands Prix in Österreich und Großbritannien gelten als Red Bulls letzte große Chance, in der Formel-1-WM 2025 doch noch eine Wende zu schaffen. Das bestätigt im Vorfeld des Rennwochenendes in Spielberg auch Max Verstappen. Er hat am Donnerstag angedeutet, dass die bevorstehenden Upgrades entscheidend dafür sein werden, wie sich Red Bulls Saison 2025 weiterentwickelt.

© Sutton Images
Max Verstappen weiß, wie wichtig das Rennwochenende in Österreich diesmal ist Zoom
Nach einem überarbeiteten Unterboden in Miami, Änderungen an der Hinterradaufhängung in Imola und einem neuen Frontflügel in Barcelona bringt Red Bull nun beim Heimrennen in Spielberg die neuesten Entwicklungen an den RB21.
Diese schrittweisen Anpassungen haben dem Auto laut Team geholfen, ein etwas besseres Kurvenverhalten zu erzielen. Dennoch sieht sich Red Bull nach wie vor hinter den führenden McLaren-Piloten zurück - vor allem, wenn es um den mechanischen Grip geht, insbesondere auf technisch anspruchsvollen Strecken mit langen Kurven im niedrigen bis mittleren Geschwindigkeitsbereich, wo das Reifenmanagement hinten entscheidend ist.
Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko hatte Anfang der Woche erklärt, dass das Update in Österreich "für Silverstone weiter verfeinert" werde. Es handle sich dabei aber wahrscheinlich um Red Bulls letzte größere Entwicklungsstufe, bevor man den Fokus voll auf das 2026er-Auto verlagere.
Spielberg und Silverstone: Letzte Chance auf die Wende?
Verstappen, der aktuell Dritter in der Fahrer-WM ist, räumt ein, dass die kommenden zwei Wochenenden am Red Bull Ring und in Silverstone wegweisend für seine und die Ambitionen des Teams in diesem Jahr sein werden: "Jetzt kommen ein paar Rennen, bei denen sich etwas ändern könnte", sagt Verstappen am Red-Bull-Ring. "Wir werden sehen, wie viel dieses Paket wirklich bringt. Hoffentlich hilft es, aber ich weiß nicht, ob es genug ist."
"Natürlich schlafen die anderen auch nicht. Wir werden in den nächsten Rennen bis zur Sommerpause sehen, wo wir stehen", sagt er. Große Hoffnungen auf einen Angriff auf die führenden McLaren von Oscar Piastri und Lando Norris hegt Verstappen jedoch nicht: "Wenn man sich den WM-Stand anschaut, ist das momentan nicht wirklich realistisch. Ich bin da ehrlich."
"Schau dir einfach die Resultate an, dann weißt du genug. In Kanada hatten wir eigentlich nur das fünftschnellste Auto. Wir haben dort einfach in Sachen Strategie alles richtig gemacht. Aber ich versuche trotzdem, an jedem Wochenende das Maximum herauszuholen, und dann fahre ich heim. Für mich ist es einfach, da umzuschalten. Wenn ich über die Ziellinie fahre, dann ist der Schalter wieder aus."
Auch von McLarens vergleichsweise schwächerem Auftritt in Kanada lässt sich der viermalige Weltmeister nicht blenden. Aus seiner Sicht lag das an den spezifischen Streckenbedingungen in Montreal: "Nein, absolut nicht", antwortet er auf die Frage, ob Montreal ein Signal für einen offeneren WM-Kampf gewesen sei. "McLaren ist immer sehr gut zu den Reifen, wenn die richtig heiß werden. In Montreal ist das generell weniger der Fall. Das erklärt es. Auch wir hatten in unseren dominanten Jahren einzelne Rennen, wo es schwieriger war. Das kann eben passieren."
Piastri: Kanada hoffentlich nur ein Ausrutscher
Indes hofft auch McLaren-Pilot Oscar Piastri, dass sein vierter Platz in Kanada eine "einmalige" Sache bleibt: "Es hat mich ein bisschen überrascht, dass wir dort nicht so stark waren wie erhofft." Im Rennen sei die Pace zwar "nicht schlecht" gewesen, "aber wir haben uns halt ein bisschen weiter hinten als sonst qualifiziert. Ich denke jedoch, dass wir halbwegs verstehen, was schiefgelaufen ist. Ich bin optimistisch, dass wir in Österreich wieder in alter Form sein werden."
Piastri führt in der Formel-1-WM 2025 nach zehn von 24 Grands Prix mit 198 Punkten, vor seinem Teamkollegen Lando Norris mit 176 und Verstappen mit 155 Punkten. Für Österreich setzt er große Hoffnungen in "ein paar neue Teile" im vorderen Bereich des Autos, "die uns hoffentlich schneller machen", und die österreichische Sommerhitze: "Wenn es kalt war, waren wir nicht immer so stark."
Indes ist sich Norris sicher, dass "die Konkurrenz aufgeholt" hat, aber: "Ich denke, wir haben immer noch einen Vorteil und ein sehr starkes Rennauto, auch wenn unser Auto im Qualifying ein bisschen schwieriger ist." Österreich sei in den vergangenen zwei Jahren eine McLaren-Strecke gewesen, "aber es ist auch eine der besseren Strecken für Red Bull und Max. 2024 haben sie um viereinhalb Zehntel die Pole geholt. Es ist also eindeutig eine Strecke, die ihnen liegt."
Denn: Norris sieht Red Bull im Vergleich zu McLaren insbesondere in den schnellen Kurven im Vorteil, "und davon gibt es hier ein paar. Wir rechnen schon damit, dass wir gut sein werden. Aber ich schätze, im Qualifying könnte es für uns schwieriger werden als für einige unserer Konkurrenten."
Norris wird in Österreich erneut mit der neuen McLaren-Radaufhängung fahren, auf die Piastri in Kanada freiwillig verzichtet hat. Diese soll ihm "ein besseres Gefühl" geben und sei nicht zwingend eine Verbesserung im performancetechnischen Sinn. "Aber wenn ein besseres Gefühl am Ende doch irgendwie Leistung freisetzen kann, ist das natürlich positiv. Dieses Wochenende ist eine weitere Gelegenheit, das zu beurteilen und für mich ein Gefühl dafür zu bekommen, auf einer Strecke, die im Vergleich zu Kanada etwas normaler ist", sagt er.
"Wenn es eine Strecke gibt, bei der ich sagen würde, dass ich dort das beste Gefühl habe und mich am wohlsten fühle, dann ist es wahrscheinlich diese hier. Einfach basierend auf meiner Statistik, meiner Freude an der Strecke und den Erinnerungen, die ich hier schon gesammelt habe. Sowohl aus persönlicher Sicht als auch aus Sicht des Teams ist das hier definitiv eine gute Gelegenheit", freut sich Norris auf das Wochenende.


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