powered by Motorsport.com
  • 19.08.2013 09:16

  • von Christian Schrader

Razia: Formel 1 noch nicht abgehakt und Plan B im Hinterkopf

Nach der Ausbootung zu Beginn der Saison hat der Brasilianer die Königsklasse nicht aus den Augen verloren, aber auch Alternativpläne im Kopf

(Motorsport-Total.com) - Zu Beginn dieser Saison schien sich Luiz Razia seinen Traum von einem Cockpit in der Formel 1 mit einem Vertrag bei Marussia erfüllt zu haben. Dann blieben jedoch Zahlungen aus und der Brasilianer wurde noch vor dem ersten Rennen in Melbourne durch Jules Bianchi ersetzt. Eine Rückkehr scheint - zumindest aktuell - schwer realisierbar. "In diesen Tagen geht es in der Formel 1 nur um Geld, das Talent kommt an zweiter Stelle", kritisiert der 24-Jährige bei gegenüber 'Sky Sports F1' und fügt hinzu: "Unglücklicherweise habe ich im Moment kein Geld, es sieht also schwierig aus, zurückzukehren."

Titel-Bild zur News: Luiz Razia

Der Brasilianer Luiz Razia hat ein Formel-1-Cockpit noch nicht abgehakt Zoom

"Wir hatten zu Beginn des Jahres das Problem, das war das Ende und wir versuchen immer noch, eine Lösung für das Problem zu finden", berichtet Razia zu den ausgeblieben Geldern. Auch wenn es für den Wahlbriten eine große Enttäuschung war, fand er rasch eine Beschäftigung. "Natürlich war es nicht einfach, aber danach wurde ich eingeladen, in der GT-Open-Serie für Bhai Tech McLaren zu fahren und das war zu diesem Zeitpunkt eine gute Erfahrung."

Die Formel 1 hat der Brasilianer nach eigenen Aussagen nicht aus den Augen verloren und er möchte einen erneuten Versuch starten, einen Platz in der Königsklasse zu ergattern. "Ende August, Anfang September werden wir es trotzdem versuchen", zeigt er sich kämpferisch. Sollte dies nicht gewinnbringend sein, hat Razia auch schon einen Plan B im Hinterkopf. "Wenn ich keinerlei Zeichen von Sponsoren sehe, dann werde ich zu den Sportwagen wechseln, um GT, Le Mans oder so etwas zu fahren."

Nur auf Gelder angewiesen zu sein ist für Razia keine Dauerlösung, wie er betont: "Es ist gut, sich nach einem Cockpit umzusehen und es als Beruf aufzufassen, anstatt das ganze Leben nur zu bezahlen. Wenn sich im August und September etwas ergibt, dann werde ich es mir anschauen, aber es ist sehr schwierig, heutzutage 10 Millionen Pfund (umgerechnet gut 11,7 Millionen Euro; Anm. d. Red.) zu finden. Es ist ziemlich kompliziert", weiß er.

Razia wurde im vergangenen Jahr Zweiter in der Endabrechnung der GP2-Serie. Doch auch eine Rückkehr in die "zweite Liga" des Formel-Sports würde ihm seiner Meinung nach kein Cockpit in der Königsklasse garantieren. Zudem betont er: "Es gibt keinen Ansporn, in die GP2 zurückzukehren, sogar wenn ich ein Cockpit gratis bekommen würde, weil ich im vergangenen Jahr solch einen guten Job gemacht habe und es keine Gründe gibt, zurückzukehren und irgendetwas zu beweisen."

"Es gibt keinen Ansporn, in die GP2 zurückzukehren, sogar wenn ich ein Cockpit gratis bekommen würde." Luiz Razia

"Es sollte ein Schritt voran sein von der GP2 in die Formel 1, aber mit diesen Arten von Budgetproblemen ist es schwierig, befördert zu werden", so Razia. Auch einen Wechsel in die USA könne er sich vorstellen: "Sogar IndyCar wäre gut, wenn ich die Chance bekommen würde", sagt er und fügt abschließend hinzu: "Aber es geht darum, die Chance zu erhalten - und wenn sich eine gute Möglichkeit ergibt, werde ich sie mit Sicherheit annehmen."