Randsteine: FIA war vorgewarnt
Nicht nur Renault, sondern auch Pirelli hatten die FIA vor dem Randstein-Chaos am Freitag in Singapur gewarnt, trotzdem passierte nichts
(Motorsport-Total.com) - Dass es gestern in Singapur zum Randstein-Chaos kam, wegen dem sogar das erste Freie Training um 30 Minuten verkürzt werden musste, sorgt im Paddock immer noch für Kopfschütteln. Besonders groß ist die Verwunderung, weil die als professionell geltenden Veranstalter in Singapur in den vergangenen Jahren nie solche Probleme hatten.

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Die Randsteine sorgten gestern in Singapur für jede Menge Aufregung
Obendrein ist inzwischen bekannt geworden, dass die FIA schon lange Bescheid wusste, als Chefinspektor Charlie Whiting wenige Minuten vor Trainingsbeginn erstmals zu den fraglichen Passagen fuhr, um sich selbst ein Bild zu machen. Der Brite entschied schlussendlich, die Randsteine mancherorts entfernen zu lassen, damit sich diese nicht mehr lockern können. Gestern hatten sich bekanntlich die Schrauben gelöst und manche Randstein-Elemente waren locker geworden.
Aber warum wurde darauf nicht früher reagiert? "Als wir die Strecke am Donnerstag abgegangen sind. konnte man schon sehen, dass einige Kerbs locker sind. Wir haben das auch der FIA gemeldet", ärgert sich Renault-Technikchef James Allison Renault. Renault war damit anscheinend nicht die einzige Partei, sondern auch von Reifenhersteller Pirelli ist überliefert, dass man die FIA vorgewarnt hat: "Ich habe die E-Mail um 4:00 Uhr morgens gesehen", unterstreicht Paul Hembery.
"Wir haben der FIA geschrieben, sich bestimmte Kurven anzusehen", wird der Pirelli-Sportchef von 'Pitpass' zitiert. "Wir inspizieren alle Strecken, denn die Strecken können die Reifen beschädigen. Einige Passagen waren nicht richtig. Wir dachten, wir hätten alle Passagen aufgespürt, aber dann stand im ersten Training wieder eine Schraube heraus. Das ist besorgniserregend. Es war eine Überraschung, aber vielleicht war sie nicht richtig niedergeschraubt."

