• 14.08.2004 12:22

Rampf: "Ich hoffe auf eine baldige Entscheidung"

Der Technikchef des Sauber-Teams ist prinzipiell für ein neues Regelement, möchte aber unbedingt bald Klarheit haben

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Willy, was sagst du zur Wechsel-Affäre um Jenson Button?"
Willy Rampf: "Ich kann das nicht wirklich kommentieren. Ich habe nicht genügend Hintergrundinformationen über die Vertragssituation von Jenson Button."

Titel-Bild zur News: Willy Rampf

Drängt die anderen Teams zu einer baldigen Entscheidung: Willy Rampf

Frage: "Es gibt bezüglich des Reglements für nächstes Jahr noch immer keine Einigung. Könnte euch das in Schwierigkeiten bringen?"
Rampf: "Vom Motor her sind wir meiner Meinung nach in einer guten Situation, denn wir haben die Situation diskutiert und wir sind zuversichtlich, dass der nächstjährige Motor zuverlässig und recht leistungsstark sein wird. Das macht uns nicht wirklich Sorgen. Bei den Reifen wissen wir hingegen nicht, wie das Reglement aussehen wird, und es kann gut sein, dass dadurch strategisch eher ein oder zwei Stopps die Regel sein werden als drei Stopps. Das würde die verschiedenen Chassis-Konzepte durcheinander wirbeln, denn wir befinden uns schon in der Designphase und das Tankvolumen ist etwas, was man während einer Saison nicht verändern kann."#w1#

"Die Modifikationen des Technischen Reglements unterstützen wir, denn wir sind ein kleines Team und haben einen hübschen Windkanal, wovon wir profitieren könnten. Das Problem ist, wenn die Entscheidung bezüglich der Regeländerung sehr spät fällt, ist das ein Nachteil für uns, denn wir haben nicht zwei parallele Designteams, sondern nur eines, und wenn spät noch Änderungen bekannt gegeben werden, können wir alles über den Haufen werfen, was wir bisher schon erarbeitet haben. Grundsätzlich sind wir also für die Regeländerungen, aber je später sie bestätigt werden, desto kostspieliger wird es für uns. Ich hoffe auf eine baldige Entscheidung."

Frage: "Was hältst du von der Idee von Jaguar-Teamchef Tony Purnell, der anstelle des Qualifyings am Freitag und Samstag zwei Mini-Rennen abhalten möchte?"
Rampf: "Ich halte es grundsätzlich für gut, beim Qualifying radikale Vorschläge in Betracht zu ziehen, und es ist auch gut, dass jemand diesen Vorschlag gemacht hat und zum Nachdenken anregt. Das Problem, das ich dabei sehe, ist der Kostenpunkt, denn diese Mini-Rennen würden wieder zu Qualifying-Autos und -Komponenten führen. Ich weiß auch nicht, wie das Publikum auf diese kurzen Rennen reagieren würde. Man weiß nicht, ob sie dann ein langes Rennen am Sonntag überhaupt noch interessieren würde. Vielleicht würde das Interesse abnehmen. Wenn wir das Qualifying ändern, dann muss es gut durchdacht sein, damit wir es nicht während der Saison ändern müssen, denn das ist für die Zuschauer noch verwirrender."

Frage: "Die Einschaltquoten sind dieses Jahr sehr gut. Sind die Änderungen wirklich notwendig oder ist das alles einfach eine Ego-Schlammschlacht, in der sich einige in das Rampenlicht rücken wollen?"
Rampf: "Generell ist es schon richtig, dass wir Änderungen andenken, speziell hinsichtlich der Sicherheit, denn die Geschwindigkeiten und die Rundenzeiten werden immer schneller. Ich halte es jetzt für den richtigen Zeitpunkt, das Technische Reglement zu ändern. Wie gesagt, wir sind für die Änderungen, wenn sie nur bald genug beschlossen werden, denn wir glauben, dass sie zu unserem Vorteil sein könnten. Es liegt an uns, an der Technischen Arbeitsgruppe, bald mit einem Vorschlag zu kommen."