• 22.02.2002 11:04

Ralf: Werden uns nicht die Augen auskratzen

BMW-Williams-Fahrer Ralf Schumacher hält seinen Teamkollegen Juan-Pablo Montoya für einen Spitzenfahrer

(Motorsport-Total.com/dpa) - Ralf Schumacher hat ausgeschlossen, dass es zwischen ihm und seinem Teamkollegen Juan-Pablo Montoya öffentlich zu großem Knatsch kommen könnte. "Ich weiß schon, dass die Leute nur darauf warten, dass wir uns die Augen auskratzen und öffentlich beschimpfen. Aber damit kann ich nicht dienen", sagte der BMW-Williams-Pilot aus Kerpen in einem Interview mit dem am Freitag erschienenen Fachmagazin 'auto motor und sport Formel-1-Extra 2002'.

Titel-Bild zur News: Schumacher und Montoya

Ralf Schumacher findet das Verhalten von Juan-Pablo Montoya sehr fair

Privat seien er und der Kolumbianer "keine Freunde". Aber bezüglich der Zusammenarbeit an der Rennstrecke sei Montoya einer seiner bislang besten Teamkollegen. "Absolut offen und ehrlich. Wir kommen uns nie ins Gehege", sagte Schumacher. Wenn einer im Training auf einer schnellen Runde sei, mache der andere immer Platz. "Es gibt da keine versteckten Spielchen." Der 26 Jahre alte Rheinländer bezeichnete Montoya als Spitzenfahrer: "Er riskiert bei weitem mehr als ich." Er selbst überhole mit weniger Risiko.

Sein Bruder Michael ist für Ralf Schumacher immer noch die Nummer 1. Den vierfachen Weltmeister zu schlagen halte er "im Moment für sehr schwierig, wenn man davon ausgeht, wie die letzte Saison aufgehört hat". Der Ferrari-Star hatte 2001 die WM mit Rekordpunktzahl und Rekordvorsprung gewonnen. Ralf Schumacher nannte es als "realistisches Ziel", dass sich BMW-Williams erneut verbessere. "Das würde Platz zwei in der Konstrukteurs-WM bedeuten."

Im Vergleich mit McLaren-Mercedes, das in diesem Jahr ebenfalls mit Michelin-Reifen fährt, sieht "Schumi II" nur einen Vorteil. BMW-Williams trete erneut mit den gleichen Piloten an. Bei den "Silberpfeilen" ersetzt der junge Finne Kimi Räikkönen seinen pausierenden Landsmann und zweifachen Champion Mika Häkkinen. "Die Fahrerwahl birgt sicher ein gewisses Risiko", meinte Schumacher.