• 22.02.2004 11:10

Ralf Schumacher von Frank Williams "schwer enttäuscht"

BMW-Williams-Pilot Ralf Schumacher erhebt schwere Vorwürfe gegen seinen Teamchef und schließt einen Abschied nicht aus

(Motorsport-Total.com/sid) - Formel-1-Pilot Ralf Schumacher hat schwere Vorwürfe gegen seinen Arbeitgeber BMW-Williams erhoben und einen Abschied von den Blau-Weißen nicht ausgeschlossen. In einem Interview mit der 'Bild am Sonntag' kritisierte der 28-Jährige, der zuletzt über die Verlängerung seines Ende 2004 auslaufenden Vertrages verhandelte, vor allem Teamchef Frank Williams. "Er stellt mich als Abzocker dar. Ich bin menschlich schwer enttäuscht von ihm", sagte "Schumi II" der 'BamS'.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher ist von Frank Williams enttäuscht

Frank Williams habe Zusagen nicht gehalten und damit das Hickhack um die Vertragsverlängerung provoziert. "Wenn mir jemand etwas zusagt und das per Handschlag besiegelt, dann gehe ich davon aus, dass das danach nicht wieder gebrochen wird", meinte Schumacher: "Ich wollte unterschreiben. Wir hatten uns für das Saisonfinale in Japan verabredet. Aber dann war Frank Williams nicht da und hat sein Angebot plötzlich zurückgezogen."#w1#

Schumacher: "?dann haben sie ein Problem"

Nach eigenen Angaben hätte Schumacher dabei sogar fast auf die Hälfte seines Gehaltes verzichtet. Die Gegenseite hatte aber gerade die Gehaltsfrage zuletzt als Streitpunkt dargestellt. Deshalb sieht Schumacher nun seinen Arbeitgeber für die weiteren Verhandlungen im April "unter großem Druck". Schumacher: "Wenn sie nach Montoya für 2005 auch noch den zweiten Fahrer verlieren, haben sie ein Problem."

Schumacher: "Ich kann mich nicht veräppeln lassen"

Der Kolumbianer Juan Pablo Montoya hat seine Zukunft längst gesichert und fährt nach dieser Saison, die am 7. März in Melbourne beginnt, für den BMW-Konkurrenten McLaren-Mercedes. Auch Ralf Schumacher kann sich inzwischen einen Abschied von den Blau-Weißen durchaus vorstellen. "So schwer mir und meinem Manager Willi Weber eine Trennung von unseren BMW-Freunden fallen würde - vielleicht kommt es dazu. Das wäre sehr traurig, aber ich kann mich von Frank Williams nicht veräppeln lassen", meinte Schumacher, der seinem Chef mangelnde Fairness vorwirft.

WM-Titel Ziel beider Fahrer

Dennoch will der Kerpener, der seit 2000 für den deutsch-englischen Rennstall fährt, in dieser Saison endlich Weltmeister werden: "Wir haben lange genug vom Titel geredet - es wird Zeit, dass wir ihn auch holen", meinte Schumacher und wiederholte seine Ambitionen, seinen Bruder, den sechsmaligen Champion Michael, in diesem Jahr nur im Rückspiegel sehen zu wollen.

Das will auch Montoya. In einem Interview mit der 'Welt am Sonntag' erklärte der WM-Dritte, dass Michael Schumacher längst nicht mehr das beste Auto habe und sich auf starken Gegenwind der jüngeren Fahrer einstellen müsse. "Seine Leistungen sprechen für sich, aber Michael hatte auch nie eine extrem starke Opposition in seiner Karriere. Dieses Jahr wird sich das ändern", meinte der 28-Jährige.