• 08.03.2004 12:34

  • von Fabian Hust

Ralf Schumacher: Selbstkritik und Ursachenforschung

Auch am Strand von Dubai lässt Ralf Schumacher seine Gedanken noch um das vergangene Rennen in Melbourne kreisen

(Motorsport-Total.com) - "Anstregend und lang" war der Flug von Melbourne nach Dubai, wie Ralf Schumacher auf seiner Internetseite zu berichten weiß. Glück hatte der BMW-Williams-Pilot, weil Niki Lauda mit an Bord war, sodass der Flug dann doch "sehr viel Spaß" machte und sicher die eine oder andere Ablenkung vom enttäuschenden Saisonauftakt in Melbourne vorhanden war: "Das hat mir ganz gut getan", gesteht der 28-Jährige ein.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher gibt zu, die Lage falsch eingeschätzt zu haben

Derzeit entspannt sich Ralf Schumacher ein paar Tage in Dubai und genießt dort ein paar schöne Tage am Strand. Rückblickend muss der Deutsche ein wenig Selbstkritik üben: "Schließlich war ich es, der vollmundig vom FW26 als Weltmeisterauto gesprochen hat. Doch ich stehe auch nicht an, einzugestehen, dass ich mich da für den Moment wohl getäuscht habe: Ich wurde eines Besseren belehrt ? Ferrari ist gestern in einer anderen Welt gefahren! Kompliment!"#w1#

Erste Zweifel an der eigenen Konkurrenzfähigkeit waren ihm bei den letzten Tests in Barcelona gekommen, wo Rubens Barrichello im alten Ferrari die Zeiten der "Weiß-Blauen" "annähernd" mitgehen konnte. "Dass der neue Wagen noch einmal ein Stück schneller ist, hat ja das Rennen gestern gezeigt. Um ehrlich zu sein, habe ich Bridgestone so einen Sprung über den Winter nicht zugetraut ? auch hier muss ich meine Meinung revidieren, wonach ich gesagt habe, dass in dieser Saison nur Michelin-Fahrer glücklich werden würden."

"Mindestens eine Sekunde" sei man im Moment langsamer als Ferrari, dafür gibt es laut Ralf Schumacher viele Gründe und leider nicht einen Bereich, den man ausmachen kann. Man müsse im Windkanal "übernachten", um den Rückstand auf Ferrari wettzumachen, schon in Malaysia gibt es neue Teile. Der Michelin-Gummi sei zwar auf eine Runde gesehen gut, falle dann aber in ein "Loch" und erhole sich erst später wieder. Und zuguterletzt sei der FW26 etwas zu schwer ausgefallen.

"In absehbarer Zeit", so glaubt Ralf Schumacher, wird sein Team den Rückstand auf Ferrari schon wettmachen: "Wir haben es ja auch in der letzten Saison bewiesen, wo wir aus einer Gurke ein Siegerauto gemacht haben. Und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass der FW26 wesentlich mehr Potenzial hat als sein Vorgänger. Genauso weiß ich aber auch, dass wir für den Moment einmal ? mit Recht ? Prügel beziehen werden, aber da müssen wir durch, und ich bin absolut überzeugt, dass wir aus dieser alarmierenden Situation wieder herausfinden."