• 04.01.2002 14:16

Ralf Schumacher: "Kampf gegen den Bruder wird schwer"

Ralf Schumacher über die Ziele für 2002, das bevorstehende Ende des Testverbots und das Duell mit seinem Teamkollegen

(Motorsport-Total.com/sid) - Ralf Schumacher sieht sich und sein BMW-Williams-Team in der WM 2002 im Duell mit seinem Bruder Michael offenbar nicht in der besseren Position. "Jeder hofft, dass wir mit Ferrari um die Weltmeisterschaft fahren, das ist doch klar", sagte der 26-Jährige in einem Gespräch mit der 'Stuttgarter Zeitung': "Aber im Grunde genommen wird es sehr schwer werden, gegen die Scuderia und meinen Bruder zu kämpfen. Ferrari hat ein hervorragendes Team beisammen, eine Mannschaft, die bestens miteinander harmoniert."

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher hofft, dass er 2002 McLaren-Mercedes schlagen kann

Sein Teamchef Frank Williams hat laut Ralf Schumacher allerdings eine klare Zielsetzung. "Williams will nicht drei oder vier Rennen gewinnen, das ist klar ? Williams will Weltmeister werden", sagte der jüngere der beiden Schumacher-Brüder der 'Stuttgarter Zeitung'. Die Strategie von BMW sei dagegen die, "dass
wir lieber vier Rennen gewinnen und dann meinetwegen auch zweimal wieder ausfallen. Nur mit Zielankünften und Plätzen im oberen Mittelfeld gibt es nichts zu gewinnen."

Mit Spannung erwartet Ralf Schumacher die neue Konkurrenz mit McLaren-Mercedes, ab der Saison 2002 zweites Topteam des Reifenherstellers Michelin. "So eine Konkurrenz-Situation spornt an: uns und natürlich auch den Reifenhersteller. Allerdings haben es die 'Silberpfeile' leichter, weil wir im vergangenen Jahr daran mitgewirkt haben, dass es mit Michelin nach vorne geht." Schlimm werde es nur, so Ralf Schumacher weiter, "wenn die beiden McLaren-Mercedes dann auch noch schneller sind als wir. Dann wird unser Konkurrent bei Michelin als Nummer eins gehandelt und nicht mehr wir ? Vertrag hin, Vertrag her."

Mit Unbehagen denkt Ralf Schumacher an das bevorstehende Mammutprogramm nach Ende der Testpause in der Formel 1: "Erst ist lange nichts, und dann muss auf der Strecke in wenigen Tagen alles wieder reingeholt werden. Da braucht man gute Nerven. Man sieht dann, was kaputtgeht und was nicht. Und dann geht die Arbeit erst richtig los."

Dem Duell mit seinem erfolgreichen Teamkollegen Juan-Pablo Montoya sieht Ralf Schumacher derweil gelassen entgegen. "Konkurrenz hat schon immer das Geschäft belebt, und nur, wer vorne ist, kriegt auch den Nimbus der Nummer eins. Montoya und ich sind beide Fahrer, die Chancen auf den Titel besitzen", sagte Schumacher der 'Stuttgarter Zeitung'. Außerdem könne es auch sehr schnell anders gehen: "Drei, vier Ausfälle nacheinander ? und du bist weg vom Fenster."