• 04.01.2002 13:59

  • von Reinhart Linke

Ralf Schumacher besorgt über Entwicklung der Formel 1

BMW-Williams-Fahrer Ralf Schumacher ist besorgt über die Entwicklung der Formel 1, dass immer jüngere Fahrer dazukommen

(Motorsport-Total.com) - Immer jünger sind die Fahrer, die in die Formel 1 stürmen. So zum Beispiel im vergangenen Jahr der beim Debüt erst 19 Jahre alte Fernando Alonso oder der inzwischen 22-jährige Finne Kimi Räikkönen. Auch 2002 kommt mit Felipe Massa (20 Jahre) ernut ein junger und unerfahrener Fahrer in die Formel 1. Gegenüber dem britischen Fachmagazin 'Autosport' äußerte sich BMW-Williams-Fahrer Ralf Schumacher besorgt über diese Entwicklung. Er befürchtet, dass die Formel 1 dadurch an Popularität verlieren könnte, wenn immer wieder neue, junge Fahrer in die Formel 1 kommen, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und sich keine "Helden" mehr entwickeln können.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

"Schumi II" sieht der "Verjüngungskur" der Formel 1 skeptisch entgegen

"Die Formel 1 fasziniert wegen den High-Tech-Autos, aber es gab auch immer großartige Fahrer wie Ayrton Senna, Nigel Mansell und meinen Bruder Michael, die die Fans gerne sehen", erklärte der dreifache Saisonsieger. "Wenn immer junge Fahrer dazukommen und es keine Helden mehr gibt, bin ich mir nicht sicher, ob das gut für die Formel 1 ist." Dass jeder "Held" einmal jung in der Formel 1 angefangen hat, daran denkt der Familienvater wohl nicht.

Nachdem in den letzten Jahren junge Fahrer gezeigt haben, dass sie der Formel 1 gewachsen sind, verstummten die meisten Kritiker. Sie befürchteten, junge Fahrer mit wenig Rennerfahrung könnten Unfälle verursachen. Der 26-jährige Wahlösterreicher glaubt aber, dass diese Debatte 2002 wieder aktuell werden könnte, wenn der junge "Sauber-Petronas-Fahrer Felipe Massa einen schrecklichen Unfall hat", so Ralf Schumacher, der sich sogar vorstellen könnte, eine richtige Führerscheinprüfung für die Formel 1 vorzuschreiben.

Die Superlizenz, die zur Teilnahme an Formel-1-Rennen berechtigt, wurde in den vergangenen Jahren von der Motorsportbehörde FIA an praktisch jeden Fahrer verliehen, der in die Formel 1 wollte. Ursprünglich war gedacht, diese Lizenz nur auf Grund von Erfolgen in unteren Rennklassen zu verleihen. Inzwischen erhält ein Fahrer aber auch eine Superlizenz, wenn er unter Aufsicht der Motorsportbehörde im Renntempo eine Renndistanz ohne größere Fehler zurücklegt.