• 08.05.2004 19:45

  • von Fabian Hust

Ralf Schumacher ist "ratlos"

BMW-Williams-Pilot Ralf Schumacher fragt sich selbst, warum es derzeit nicht so läuft wie gewünscht

(Motorsport-Total.com) - 5:0, so lautet die Qualifying-Bilanz in diesem Jahr bisher zwischen Juan-Pablo Montoya und Ralf Schumacher. Im Moment bewirbt sich Ralf Schumacher um seine Formel-1-Zukunft, egal, ob der neue Vertrag bei Williams oder bei Toyota unterschrieben werden wird: "Es ist wie verhext, ausgerechnet jetzt, wo es eigentlich laufen sollte, läuft es nicht", hadert der 28-Jährige mit sich selbst. Zu Beginn des Wochenendes war der Deutsche in Top-Form, hatte seinen Teamkollegen im Griff, doch das Qualifying ging wieder einmal in die Hose.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher rätselt, wo seine Form abgeblieben ist

Rund eine halbe Sekunde verlor Ralf Schumacher im Mittelsektor auf seinen Teamkollegen. Der darf das Rennen morgen aus der ersten Startreihe aus angehen, Ralf Schumacher hatte als Sechster 1,271 Sekunden Abstand auf die Spitze: "Um ehrlich zu sein, bin ich selber ein wenig ratlos, warum ich es nicht schaffe, im entscheidenden Moment das Maximum aus dem Auto rauszuholen. Dass ich es kann, zeigen ja die Trainings. Da kriege ich das Setup hin und schaffe Zeiten, an die ich dann im Qualifying aber nicht herankomme", so Schumacher auf seiner Internetseite.#w1#

Auch im Rennen wären seine Zeiten in Ordnung: "Aber das nutzt mir nix, weil ich irgendwo hinten herumkrebse. Es ist mir ein Rätsel, schließlich schafft es Juan Pablo ja auch, aber zur Zeit muss ich neidlos anerkennen, dass er einfach besser ist." Teamchef Frank Williams nimmt kein Blatt vor den Mund. In der 'AZ' schätzt der Brite die Vorstellungen seines Fahrers als "sehr ungewöhnlich und peinlich für Ralf" ein. "Ich denke, dass Ralf schneller als Juan fahren kann."

"Vielleicht will ich zu viel, vielleicht setze ich mich im entscheidenden Moment zu sehr unter Druck, und verkrampfe dann. Keine Ahnung, ich weiß es nicht!", rätselt Ralf Schumacher. Patrick Head, Technischer Direktor des Williams-Teams stellt fest, dass Ralf Schumacher extrem motiviert ist - daran kann es zumindest einmal nicht liegen: "Vielleicht ist er auch zu sehr motiviert, setzt sich zu sehr unter Druck." Vielleicht, so raten einige Experten, sollte es der Rennfahrer einfach etwas lockerer angehen lassen.

"Hart und schwer" wird der Weg für Ralf Schumacher im Rennen zum Podium und auch Teamkollege Juan-Pablo Montoya wird es wohl schwer haben: "Ich glaube nicht, dass er Michael folgen kann, dazu hat Ferrari im Training bei den Longruns einfach Fabelzeiten hingelegt - ich kann mir nicht vorstellen, dass wir die mitgehen können." Was bleibt, ist der Galgenhumor. Erwartet Ralf Probleme in der ersten Kurve zwischen Montoya und seinem Bruder? "Unbedingt, dann muss ich zwei Autos weniger überholen...".