• 03.03.2002 13:57

Ralf Schumacher im Interview

Der BMW-Williams-Pilot über seine unfreiwillige Flugeinlage beim Großen Preis von Australien in Melbourne

(Motorsport-Total.com/sid) - Frage: "Sie sind in der ersten Kurve mit hoher Geschwindigkeit auf den Ferrari von Rubens Barrichello aufgefahren und haben damit eine Massenkarambolage ausgelöst. Wie sehen Sie diesen Unfall mit dem nötigen Abstand?"
Ralf Schumacher: "Ich habe mich gefühlt wie ein Passagier im Flugzeug. Ich hatte wirklich großes Glück, dass ich mich nicht überschlagen habe."

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher hatte bei seiner Flugeinlage Glück im Unglück

Frage: "Wie geht es Ihnen gesundheitlich?"
Schumacher: "Mir geht es gut. Zum Glück ist keinem von uns etwas passiert. Ich bin sehr froh, dass ich aus so einem Crash noch mal heil rausgekommen bin."

Frage: "Zur Schuldfrage: Haben Sie nicht aufgepasst, oder hat Barrichello einen Fehler gemacht?"
Schumacher: "Ich hatte einen super Start und wollte das natürlich ausnutzen. Barrichello hat dreimal die Spur gewechselt, beim dritten Mal hat es halt gekracht. Außerdem hat er zu früh gebremst. Wenn er bremst, soll er bleiben, wo er ist, aber nicht rüberfahren."

Frage: "Sie haben also alles richtig gemacht?"
Schumacher: "Rubens hat zweimal zu oft seine Linie gewechselt. Das war nicht regelkonform, denn das ist nur einmal erlaubt. Dieser Unfall wäre nicht passiert, wenn Barrichello auf seiner Spur geblieben wäre."

Frage: "Wie sind derartige Auffahrunfälle in Zukunft zu verhindern?"
Schumacher: "Da sind die Rennkommissare gefordert. Sie müssen eingreifen, damit so was nicht nochmal passiert."

Frage: "Wie beurteilen Sie die Entscheidung von Rennleiter Charlie Whiting, den Grand Prix nach der Massenkarambolage nicht abzubrechen?"
Schumacher: "Da gibt es immer ein Für und Wider. Um ein weiteres Start-Desaster zu vermeiden, war es sicher korrekt, das Safety Car auf die Strecke zu schicken und damit das Rennen weiterlaufen zu lassen."