• 18.06.2005 16:43

  • von Marco Helgert

Ralf Schumacher: "Habe wieder ein paar Nachwirkungen"

Ralf Schumacher folgte dem ärztlichen Rat und verzichtet auf eine weitere Teilnahme in Indianapolis - große Reifenprobleme bei Michelin

(Motorsport-Total.com) - Indianapolis ist für Ralf Schumacher kein gutes Pflaster. Im vergangenen Jahr verunglückte er, noch in Diensten des BMW WilliamsF1 Teams, schwer und musste 14 Wochen pausieren. Am Freitagnachmittag verunfallte der Kerpener, nun im Toyota, erneut - an der gleichen Stelle mit ähnlicher Geschwindigkeit.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher erklärte den Medien, warum er nicht in Indy fahren wird

Zunächst waren keine direkten Folgen des Unfalls zu erkennen, Schumacher entstieg dem Boliden und eine erste Untersuchung im Krankenhaus verlief positiv. Am Samstag vor dem ersten Freien Training am Samstag dann der Schock: Ralf Schumacher wird den Großen Preis der USA nicht bestreiten.#w1#

"Die Entscheidung der FIA, von Gary Hartstein, war, mich nicht fahren zu lassen", erklärte der Kerpener gegenüber 'Premiere'. Überrascht hat ihn die Entscheidung nur zum Teil: "Es war doch ein relativ heftiger Einschlag. Ich habe doch wieder ein paar Nachwirkungen, wobei die relativ in Grenzen sind."

Unter anderem klagte der 29-Jährige über Sehstörungen, die eine Teilnahme unmöglich machen. "Unter den gegebenen Umständen ist es wahrscheinlich die bessere Entscheidung", erklärte er weiter. "Wenn einem gerade da ein Reifen platzt, ist das sehr unangenehm, ganz klar. Grundsätzlich kann man nicht mehr machen als bremsen - und warten, bis man einschlägt. Dieses Jahr kann ich mich zumindest an alles erinnern. Das ist ja auch schon mal was."

Nachhaltige Auswirkungen erwartet Ralf Schumacher nicht. "Ich habe damit komischerweise keine Probleme. Bis jetzt habe ich mich immer wieder ins Auto gesetzt und bin trotzdem gefahren", erklärte er. "Das wird auch so bleiben, bis ich irgendwann keine Lust mehr habe. Aber im Moment habe ich noch Lust."

"Weil es das eine oder andere Reifenproblem gibt, ist hier das Risiko extrem hoch, dass wieder etwas passiert. Dieses Risiko möchte Gary nicht eingehen", erklärte er die Entscheidung des FIA-Arztes. Unterdessen musste Michelin eingestehen, dass es Probleme mit den eigenen Reifen gibt. Dies führt am Samstagvormittag zu der grotesken Situation, dass die Michelin-Autos mit den Reifen, die bereits am Freitag im Einsatz waren, nicht die Steilkurve in Angriff nehmen.

Ralf Schumacher ist "natürlich enttäuscht", wünscht seinem Team jedoch auch ohne seine Dienste den Erfolg. "Ich wünsche dem Team nur das Beste für den Rest des Wochenendes. Ich bin zuversichtlich, dass ich rechtzeitig zum Frankreich-Grand-Prix wieder zurück sein werde." Sein Cockpit in Indianapolis wird nun von Ricardo Zonta übernommen.

"Nach den Ratschlägen des medizinischen Teams haben wir entschieden, Ricardo Zonta für den Rest des Wochenendes in das Auto zu setzen", erklärte Teamchef Tsutomu Tomita. "Wir möchten aber versichern, dass dies nur eine Vorsichtsmaßnahme ist. Wir sind zuversichtlich, dass Ralf am Frankreich-Grand-Prix teilnehmen wird."

Zonta kommt damit unverhofft zu einem weiteren Renneinsatz für Toyota. "Die gestrigen Trainings waren keine ideale Situation für das Team", so der Brasilianer. "Vor allem Ralf tut mir leid. Natürlich bin ich froh, wieder im Auto zu sitzen, aber auf der anderen Seite ist es eine schwierige Situation. Aber ich kenne dies berreits, ich werde versuchen, das Beste aus an diesem Wochenende zu erreichen."

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!