Ralf Schumacher: Fortschritte "mühsam, zeitaufwändig"

Langsamer als noch vor kurzem erwartet stellen sich für Ralf Schumacher die Verbesserungen im BMW-Williams-Team ein

(Motorsport-Total.com) - Schleppender als zunächst angenommen gehen die Verbesserungen bei BMW-Williams vor sich. Gelang der anglo-deutschen Truppe noch im Vorjahr relativ rasch der Sprung vom Podiums- zum Siegerteam, so dauert dieser Prozess in der laufenden Saison wesentlich länger als erwartet. Dies gab nun auch Ralf Schumacher erstmals zu.

Titel-Bild zur News: Schumacher und Weber

Schumacher am Nürburgring im Gespräch mit seinem Manager Willi Weber

"Viel mehr ist im Moment nicht möglich, das dauert leider alles seine Zeit", erklärte der 28-Jährige gestern auf seiner Website. "Beim Gespräch mit den Journalisten musste ich dann grinsen, weil sie ihr Elefanten-Gedächtnis ausgepackt und mich daran erinnert haben, dass ich in Imola gemeint hätte, es würde noch ein, zwei Rennen dauern, dann wären wir wieder vorne dabei. Sorry, aber da habe ich offensichtlich genauso daneben gelegen wie bei der Abstimmung meines Autos heute Mittag."#w1#

"Irgendwie ist die ganze Sache mühsamer und zeitaufwändiger als im Vorjahr, als der Sprung ganz nach vorne von Anfang an absehbar war", seufzte Schumacher. Den Kopf lässt er deswegen aber nicht hängen: "Egal, wir müssen weiterhin ranklotzen, dann wird schon was draus." Eine Wiederholung seines Vorjahressiegs am Nürburgring ist nach dem mäßigen Qualifying aber so gut wie unmöglich, Punkte scheinen heute das Höchste der Gefühle zu sein.

Warum ging das zweite Zeitfahren eigentlich so daneben, Ralf? "Was da passiert ist, geht ganz klar auf meine Kappe", antwortete der BMW-Williams-Pilot. "Ich habe verwachst! Nach Teil eins war ich nicht ganz zufrieden mit der Abstimmung des Autos - ich hatte ein wenig Untersteuern -, also wollte ich mit Krampf das Maximum herausholen, doch der Schuss ging nach hinten los. Ganz nach vorne hätte ich es eh nicht geschafft, aber Platz vier oder fünf wäre schon drin gewesen."

Fazit: "Das nächste Mal mache ich es wie Juan-Pablo, ich gehe nach dem ersten Teil des Qualifyings einfach aus der Garage, rühre mein Auto nicht mehr an und steige dann erst wieder zum entscheidenden Teil wieder ein." Dass das das erfolgreichere Konzept zu sein scheint, zeigt auch die Qualifikations-Bilanz im BMW-Williams-Team, denn bei bisher sieben Zeittrainings hatte Montoya sechsmal die Nase vorn...