• 27.09.2003 11:47

  • von Marcus Kollmann

Ralf Schumacher: "Ferrari hat keine Chance gegen uns"

Der 28-Jährige erklärt, was alles gegen einen Sieg seines Bruders spricht - nur im Regen kann Ferrari etwas ausrichten

(Motorsport-Total.com) - Mit niedrigen 1:10er-Rundenzeiten fuhren Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya in der Vor-Qualifikation gestern auf die Plätze 4 und 5. Das BMW-Williams-Duo präsentierte sich damit am ersten Tag des Rennwochenendes als stärkstes von den um die WM kämpfenden Teams.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ist zuversichtlich, dass er oder Montoya am Sonntag gewinnt: Ralf Schumacher

Auch am Ende der langen Geraden waren die Weiß-Blauen mit Abstand am schnellsten. Ralf Schumacher ist deshalb davon überzeugt, dass am Sonntag er oder sein Teamkollege ganz oben auf dem Podium stehen werden. "Wir haben das beste Auto und eine sehr gute Chance hier zu gewinnen", erklärte der 28-Jährige selbstbewusst in der englischen und deutschen Presse und fügte an, dass auch mit ihm zu rechnen ist, schließlich säßen beide BMW-Williams-Piloten im gleichen Auto.

Schon vor zwei Wochen in Monza, als er selbst pausieren musste, sein Bruder aber Juan-Pablo Montoya die Pole Position wegschnappte und vor dem Kolumbianer gewann, hatte "Schumi II" das Gefühl, dass der FW25 besser als der F2003-GA war. "Von den Zeiten die ich gesehen habe, war unser Auto das schnellere Auto. Es war einfach etwas Pech beim Start und von der Strategie her im Spiel."

Während er das Kräfteverhältnis zwischen BMW-Williams und Ferrari vom Boliden her in Monza generell als ausgeglichen betrachtete, geht der 28-Jährige jedoch davon aus, dass man auf dem Indianapolis Motor Speedway eindeutig besser als die Konkurrenz ist. Vorausgesetzt das Wetter spielt mit.

"Bei Regen sollte uns Ferrari überlegen sein, doch bei trockenen Bedingungen sehe ich eigentlich keinen Grund, warum Ferrari eine Chance gegen uns haben sollte. Von der Erfahrung her sehe ich Michael im Vorteil, doch was das Gesamtpaket betrifft ist Juan in der besseren Position. Wir besitzen das stärkere Auto und den besseren Reifen - all das spricht gegen Michael", bringt Ralf Schumacher zum Ausdruck, dass es für seinen Bruder sehr schwer werden dürfte gegen die Weiß-Blauen etwas auszurichten.

Schon im Vorfeld des US-Grand Prix verlautbarte Teamchef Frank Williams, dass sich "Schumi II" am besten aus dem Titelkampf in der Fahrerwertung heraushält, doch der Wahl-Österreicher hat noch das ehrgeizige Ziel mindestens einen Sieg einzufahren. Wie er den Vorschlag seines Teamchefs am besten befolgen kann, darüber hat Ralf schon eine genaue Vorstellung: Einfach vor den Titelfavoriten starten und siegen.

Gedanken wegen einer Teamorder und eines Siegverbots macht er sich jedenfalls nicht. "Meine Situation ist wie sonst auch - ich werde versuchen möglichst viele Punkte zu holen und möchte gute Arbeit verrichten. Williams hat sich auch immer zu einhundert Prozent an die Regeln gehalten und Teamorder ist verboten. Unser Team ist auch nicht für die Anwendung einer Teamorder bekannt und wird das auch nie tun. Ende der Durchsage."