• 27.05.2002 12:06

  • von Fabian Hust

Ralf Schumacher: Als "Schmutzfink" zum Fürsten

"Schumi II" über die erste Monaco-Zielankunft und warum sein Auftritt beim Fürsten fast zur Lachnummer geworden wäre

(Motorsport-Total.com) - "Schon überraschend" war für Ralf Schumacher die Tatsache, wie gut in Monte Carlo die McLaren-Mercedes und Ferrari im Rennen funktionierten, wie der Kerpener auf seiner Homepage am Montag eingestand. Nach der Qualifikation hatte man bei den Weiß-blauen schon mit einem Sieg gerechnet, noch vor dem Start hatte "Schumi II" durchblicken lassen, dass man zuversichtlich in das Rennen startet. Doch der 26-Jährige hatte zunächst eine andere Aufgabe, er wollte einfach ins Ziel kommen, nachdem ihm das in der Formel 1 zuvor noch nie gelungen war.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher und Sven Hannawald

Ralf Schumacher freute sich über einen Besuch von Sven Hannawald

"Fünf Mal probiert, und fünf Mal is' nix passiert", blickt der BMW-Williams-Pilot auf seine bisherige bittere Monaco-Bilanz zurück. "Aber ich wurde eines Besseren belehrt, der Kurs mag mich ja doch, also hab' ich auf der Zielgeraden in den Bordfunk gelacht 'Unglaublich, ich bin angekommen...!'" Trotz eines ungeplanten zweiten Boxenstopps war der dritte Platz nie in Gefahr, und "nach vorne hatte ich sowieso keine Chance", wie der Familienvater zugeben muss.

Gleich bei seiner ersten Zielankunft ging es also als Dritter auf das Podium, wo die fürstliche Familie darauf wartete, den Sieger zu ehren. Für Ralf Schumacher wäre diese Zeremonie beinahe zur peinlichen Lachnummer verkommen: "Dort steh' ich dann ein Mal der Fürstenfamilie gegenüber und weiß nicht, dass ich im Gesicht - keine Ahnung warum - völlig dreckig bin. Erst mein Bruder hat mich bei der Siegerehrung darauf aufmerksam gemacht, beim Team haben sie sich schön über meinen 'schmutzigen' Adels-Auftritt amüsiert."

Wie immer bekam Ralf Schumacher auch vor dem siebten WM-Lauf viele gute Wünsche mit auf den Weg ins Rennen, über einen Gast freute sich der Deutsche besonders: "Skispringer Sven Hannawald hat für ein paar Minuten im BMW-Motorhome vorbeigeschaut, und wir hatten eine Menge Spaß. Mit Schanzen hab' ich ja nicht so viel am Hut, mein weitester Flug war wahrscheinlich der bei meinem Startunfall in Melbourne - 70 Meter, da kann ich mit Sven nicht mithalten!"