Räikkönen: "Wir werden abwarten müssen"
Der Finne erklärt welchen Teams er Siege zutraut, wovon eine erfolgreiche Saison abhängt und wie sein Ziel lautet
(Motorsport-Total.com) - Nachdem Kimi Räikkönen im letzten Jahr nicht nur mit seinem Sieg in Malaysia, sondern über die ganze Saison hinweg sein fahrerisches Talent mit regelmäßigen Podiumsplätzen unter Beweis stellte, und am Ende des Jahres mit nur zwei Punkten weniger als Michael Schumacher in der Fahrerwertung Zweiter wurde, trauen Fans und Experten dem Finnen in diesem Jahr, seinem vierten in der Formel 1, den Titelgewinn zu.

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Räikkönen hat ein klares Ziel für 2004: Besser abschneiden als im letzten Jahr
"Letztes Jahr hatten wir eine gute Saison, denn ich wurde in der Meisterschaft Zweiter, doch das war letztes Jahr und nun geht wieder alles von vorne los. Wir haben ein neues Auto und alles startet bei Null und es geht wieder darum der Beste zu sein", so Räikkönen über die sich alle zwölf Monate wiederholende Situation.#w1#
Zielsetzung: Besser abschneiden als 2003
Dass er zum engeren Favoritenkreis der Titelanwärter gezählt wird, erfreut den Finnen, doch er selbst bleibt auch nach dem erfolgreichen letzten Jahr mit beiden Beinen auf dem Boden. "Natürlich war es schön, letztes Jahr meinen ersten Sieg zu feiern und wir waren auch schnell, doch weil das 2003 der Fall war, bedeutet es nicht automatisch, dass 2004 das Gleiche passieren wird", erklärt der McLaren-Pilot, der sich zuletzt skeptisch gezeigt hatte was die Leistungsfähigkeit des MP4-19 im Vergleich zur Konkurrenz anbelangt.
Trotzdem gibt es für Räikkönen und sein Team aber nur ein Ziel. "Wir müssen versuchen dieses Jahr besser abzuschneiden, wenngleich wir natürlich nicht erwarten dürfen jedes Rennen zu gewinnen. Wir werden uns aber bemühen in so vielen Rennen wie möglich zu siegen. In welchen, ist mir grundsätzlich egal, denn für den ersten Platz gibt es überall 10 Punkte."
Vorfreude auf Bahrain und Shanghai
Während einige Piloten den auf 18 WM-Läufe insgesamt erweiterten Rennkalender schon ein wenig als Belastung ansehen, hat Räikkönen damit keine Probleme. "Natürlich", sagt der 24-Jährige, "werden wir außerhalb Europas eine Menge unterwegs sein, doch ich finde es interessant zu neuen Strecken zu reisen und die Gelegenheit zu haben Städte zu besuchen in denen ich vorher noch nicht gewesen bin", bringt Räikkönen seine Vorfreude auf die neuen Strecken zum Ausdruck und erklärt zugleich, dass er sich noch gar nicht über die Besonderheiten in Bahrain und Shanghai informiert hat. "Nein, bislang habe ich mir noch nicht einmal eine Streckenskizze angesehen oder die neuen Kurse im Simulator in unserer Fabrik ausprobiert."
Mit dem Lernen der Streckenführung hat Räikkönen aber bisher noch nie Probleme gehabt, weshalb er sich ganz auf seine übliche Vorbereitung verlässt. Die besteht für ihn nach Ankunft auf einem neuen Kurs im Ablaufen oder Abfahren des Streckenverlaufs mit dem Fahrrad. "Ich finde auch, dass man, nachdem man im Rennauto zu Beginn des Freien Trainings einige Runden gefahren ist, nicht lange braucht, um alles zu lernen. Danach geht es nur noch darum das richtige Setup herauszuarbeiten und sich an die Höchstgeschwindigkeit heranzutasten."
"Die Zuverlässigkeit wird in diesem Jahr eine Schlüsselrolle spielen"
Angesichts der Ein-Motoren-Regel steht das Thema Zuverlässigkeit gegenwärtig bei den Teams und ihren Fahrern noch stärker im Mittelpunkt als bisher, und auch Räikkönen macht da keine Ausnahme. "Die Zuverlässigkeit wird in diesem Jahr eine Schlüsselrolle spielen, und ich hoffe, dass wir in diesem Punkt stark sein werden. Einfach deshalb, weil man normalerweise immer ein paar Punkte holt, wenn es einem gelingt in allen Rennen ins Ziel zu kommen. Und am Ende des Jahres könnten nur ein paar Punkte den Unterschied ausmachen", erklärt der Finne in Anspielung auf den letztes Jahr bis zum Saisonfinale offenen Titelkampf.
"Standfestigkeit alleine ist aber nicht alles, wir brauchen einfach ein Auto das schnell genug ist, um damit ausreichend Rennen zu gewinnen", erläutert der McLaren-Pilot worauf es noch ankommen wird.
Räikkönen rechnet mit Siegen von allen vier Top-Teams
Und welches Team oder welcher Fahrer ist Räikkönens Einschätzung nach am besten auf die Saison 2004 vorbereitet?
"Schwer zu sagen, denn bei den Wintertests kümmert sich jeder um sich selbst. Einige Teams sind sehr schnelle Rundenzeiten gefahren, doch niemand kennt die Umstände die ihnen das ermöglicht haben. Wir werden also abwarten müssen, was in Melbourne passiert. Allerdings kann man davon ausgehen, dass neben McLaren-Mercedes auch Ferrari, Williams und Renault einige Rennen gewinnen werden. Andere Teams könnten aber auch stark sein, doch wie gesagt, warten wir einmal ab."

