Räikkönen und Massa: Optimismus pur
Als Titelverteidiger bei den Fahrern und Konstrukteuren geht die Scuderia Ferrari in Melbourne mit dem F2008 an den Start
(Motorsport-Total.com) - Mit Kimi Räikkönen als amtierenden Weltmeister und Felipe Massa als Herausforderer möchte Ferrari den Triumph aus dem Vorjahr wiederholen und wieder das Team sein, das es zu schlagen gilt. Während Titelträger Räikkönen keine verfrühten Prognosen wagt, gibt sich Massa angriffslustig und sieht Ferrari auf alle Fälle ganz weit vorne. Beide Fahrer blicken aber entspannt auf die anstehende Saison.

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Die Ruhe vor dem Sturm für Felipe Massa und Kimi Räikkönen
"Die Lage ist jetzt deutlich einfacher, weil wir im letzten Jahr nicht in dem Ausmaß vorbereitet waren und außerdem war ich ja neu im Team", erklärte Räikkönen beim Pressegespräch im Albert Park. Er fühle auch keinen besonderen Druck, weil er als Favorit gehandelt werde - schließlich habe die Saison noch nicht einmal begonnen. Der Finne gab die schlichte Parole aus, einfach einmal abzuwarten, was sich denn alles ergebe.#w1#
Räikkönen sieht Ferrari und McLaren vorne
"Wir wollen an diesem Wochenende und für den Rest der Saison unser Bestes geben. Was wir bei den Tests sehen konnten deutet darauf hin, dass wieder zwei Teams und vier Fahrer eng beieinander liegen werden", meinte Räikkönen und spielte damit auf ein erneutes Duell mit den Silberpfeilen an. "Ich glaube kaum, dass das Plus an Erfahrung seitens Felipe (Massa; Anm. d. Red.) und mir so stark ins Gewicht fällt. Es ist aber noch viel zu früh, so etwas zu beurteilen."
"Als wir den Wagen aus dem Vorjahr zum ersten Mal ohne Fahrhilfen ausprobiert haben, war es schon nicht ganz einfach. Aber das neue Auto hatte zu diesem Zweck ein paar neue Features an Bord und zusammen mit den neuen Reifen wurde alles viel leichter", erklärte der Weltmeister. "Zumindest konnten wir bei den Testfahrten in Bahrain ein paar Erfahrungen mit wärmeren Temperaturen als auf den spanischen Strecken machen. Aber so heiß wie hier war es natürlich noch nirgends. Das sollte aber soweit kein Problem darstellen."
"Schwerer Regen oder schlüpfrige Bedingungen konnten uns das Fahren sehr erschweren", sagte der "Iceman" und bezog sich dabei auf die neuen Regeln für diese Saison. "Das andere Thema sind natürlich die Starts. Ein kleiner Fehler des Piloten reicht aus und man kommt nur langsam von der Linie weg. Ich musste meinen Fahrstil aber nicht extra umstellen um mich den Änderungen anzupassen", so Räikkönen abschließend.
Wenige Probleme für Ferrari im Winter
"Es ist das erste Rennen und wir alle beginnen bei einem Punktestand von null Zählern", ließ Teamkollege Massa verlauten. "Unser Team hat an seiner Herangehensweise nichts geändert, welche besagt, so gut wie möglich abzuschneiden und zu gewinnen. Dieses Wochenende wird sehr interessant werden. Endlich wird man sehen, wer nach den ganzen Testfahrten im Winter wirklich am stärksten ist. Natürlich werden wir wie immer versuchen, den Sieg zu holen."
"Ferrari steht immer im Rampenlicht, ob wir nun Weltmeister sind oder nicht. Wir fahren immer mit dem Gedanken auf die Strecke hinaus, das Rennen zu gewinnen. In einigen Bereichen konnten wir uns verbessern, wenn wir einen Vergleich zu den Vorbereitungen im vergangenen Winter ziehen. Damals hatten wir ein paar technische Probleme, welche uns auch noch während der Saison zu schaffen machten", blickte der Brasilianer bei der Medienrunde zurück.
"In diesem Winter hatten wir nur wenige Schwierigkeiten dieser Art und das ist natürlich klasse. Hoffentlich können wir Sonntagabend diesen Ort mit den erreichten Zielsetzungen verlassen. Ich hoffe natürlich, dass ich in diesem Jahr glücklicher abschneiden kann als in der Vergangenheit. Es wäre auch schön, wenn meine Saison mit einem positiveren Anfang beginnen könnte. Aber wir werden am Sonntag alle Antworten erhalten."
Zuverlässigkeit steht an oberster Stelle
Und Massa gab sich sehr optimistisch: "Ich bin zuversichtlich und fühle, dass ich das ganze Jahr über um die Weltmeisterschaft kämpfen kann. Wie wir im vorigen Jahr gesehen haben, kann sich alles in nur einem Rennen komplett verändern. Das Wichtigste wird also eine ausdauernde Leistung sein."
"Regelmäßig Punkte zu sammeln ist natürlich auch nicht zu verachten und besondere Aufmerksamkeit sollte man der Zuverlässigkeit schenken, und zwar in allen Bereichen: Vom Motor über das Getriebe bis zum kompletten Auto selbst", so der WM-Vierte von 2007 weiter. "100 Prozent Zuverlässigkeit wären prima, reichen aber leider nicht aus, denn man muss auch schnell sein."
"Ich fühle mich stark und bin gut drauf. Hoffentlich wird der Kampf um die Weltmeisterschaft eine Sache zwischen mir und Kimi. Das würde nämlich zeigen, dass wir das beste Auto hätten und dass wir das stärkste Team wären", sagte Massa und kündigte an, wieder an der Spitze stehen zu wollen: "Wir fühlen uns beide hier sehr wohl und möchten beide gewinnen."

