• 20.08.2016 11:07

  • von Dominik Sharaf

Räikkönen: Rallye-Intermezzo machte Comeback erst möglich

Der Ferrari-Star erklärt, wieso das Offroad-Geschäft für Formel-1-Piloten mehr Chance als Risiko ist - Mit Selbstzweifeln hätte er "nie einen Vertrag unterschrieben"

(Motorsport-Total.com) - Ausflüge in andere Rennserien sind für Formel-1-Piloten ein schmaler Grat: Ihre Teams sehen die Gastspiele unter anderem aus wirtschaftlichen Gründen nicht gerne. Sie selbst laufen Gefahr, sich zu verletzten oder zu blamieren. Dennoch ist Kimi Räikkönen überzeugt, dass sein Intermezzo in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) in den Jahren 2010 und 2011 ein Segen für seine Karriere gewesen sei. "Natürlich ist es gefährlich, aber man kann sich überall verletzten", sagt er 'F1i.com'.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen ließ sich von manchem Rallye-Crash nicht verunsichern Zoom

Der Finne betont, dass das Fahren weitgehend unbekannter und einsehbarer Strecken die Instinkte eines Rennfahrers schulen würde, wenn das Gebetbuch des Co-Piloten die einzige Orientierung ist: "Es lehrt einem viel, weil man präzise und sehr konzentriert sein sowie immer zuhören muss", erklärt Räikkönen. Seine selbstverordnete Pause von der Königsklasse sei ihm dank des Jobs im Citroen-Werksteam nicht zum Nachteil gelangt, weil er so nicht hätte Rost ansetzen können.

"Mein großer Vorteil war, dass ich immer Rennen gefahren bin. Was auch immer die Leute erzählen mögen: Man lernt dabei sehr viel. Sogar, als ich 2009 bei Ferrari Rallyes bestritten habe", so der Ex-Weltmeister weiter. Pikant war allerdings, dass er bei der Scuderia nicht die Erlaubnis einholte, um sich in Offroad-Abenteuer zu stürzen. Als er 2012 sein Comeback startete, fühlte er sich topfit.

Grund dafür war, dass sich trotz einiger Regeländerungen in der Formel 1 nicht viel getan hatte. "Natürlich hatte ich Zweifel, aber ich wusste mehr oder weniger, was mich erwartet. Solange ich weiß, wo beim Auto vorne und hinten ist, wird es schon gutgehen", winkt Räikkönen ab. Weiteres Selbstvertrauen verschaffte ihm ein Test eines zwei Jahre alten Lotus-Modells, mit dem er auf Anhieb harmonierte: "Natürlich gibt es Fragezeichen, wie sich ein aktuelles Auto anfühlt, aber bei meiner Rückkehr hatte ich wenig Bedenken. Sonst hätte ich nie einen Vertrag unterschrieben."