• 04.07.2001 08:42

  • von Marcus Kollmann

Räikkönen ist auf den Geschmack gekommen

Seine guten Leistungen und Punkteplatzierungen lassen den jungen Finnen für die zweite Saisonhälfte hoffen

(Motorsport-Total.com) - Er ist gerade einmal 21-Jahre alt und hat sich von den vier Formel-1-Newcomern in dieser Saison bislang als der viel versprechendste Jungstar hervorgetan. Die Rede ist von Kimi Räikkönen, jenem jungen finnischen Rennfahrer, dessen Einstieg in die Formel 1 mit nur 23 Autorennen Erfahrung in den unteren Formel-Klassen für reichlich Gesprächsstoff zum Anfang des Jahres sorgte.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen ist mit seinem bisherigen Saisonverlauf zufrieden

Nach 10 absolvierten Formel-1-Rennen ist das Fazit über die Klasse und Reife des in Espoo geborenen Finnen jedoch unbestritten. So konnte "Kimi", wie ihn seine Fans nennen, nur bei drei von zehn Rennen nicht die Zielflagge sehen. Und dies auch nur deshalb, weil es technische Probleme mit seinem Auto gab. Von seinen sieben Zielankünften fuhr der 21-Jährige drei Mal in die Punkte. Bislang holte Räikkönen sieben Punkte für das Sauber-Team - nur zwei weniger als Nick Heidfeld.

Im Qualifyingvergleich der beiden Sauber-Piloten steht es ausgeglichen
5:5 - ein Beweis, dass der noch relativ unerfahrene Finne seinem deutschen Teamkollegen schon in seiner ersten Saison in der Königsklasse in Sachen Speed in nichts nachsteht.

Beim Großen Preis von Frankreich kam "Kimi" als undankbarer Siebter hinter Nick Heidfeld ins Ziel und verpasste somit weitere Punkte, jedoch ist der Finne nach der so gut verlaufenden ersten Saisonhälfte auch optimistisch, was die ausstehenden 7 Rennen anbelangt.

"Wir haben dieses Jahr eine Menge Punkte geholt und dadurch einige Leute ziemlich überrascht. Ich hoffe, dass ich in der zweiten Saisonhälfte noch mehr Punkte für das Team einfahren kann. Bei uns läuft es derzeit richtig gut und Platz 4 in der Konstrukteursweltmeisterschaft sollte am Ende des Jahres eventuell möglich sein", erklärt Räikkönen seine Wünsche für den weiteren Saisonverlauf in der englischen Presse.

Wenngleich er keinerlei Probleme damit hat schnell und in kurzer Zeit die neuen, für ihn unbekannten Strecken zu lernen, so mangelt es dem Finnen ab und an noch an der nötigen Erfahrung seinen Sauber C20 überall optimal abzustimmen. Durch die Zusammenarbeit mit Jacky Eeckelaert, seinem erfahrenen Renningenieur, macht er aber auch auf diesem Gebiet stetig Fortschritte. So konnte er dann auch seine Probleme beim Rennen in Magny-Cours problemlos wegstecken und erklärte hinterher selbstbewusst: "Ich konnte mein Auto in der Qualifikation nicht richtig abstimmen, sodass ich in der ersten schnellen Kurve mit dem Auto zu kämpfen hatte. Infolgedessen konnte ich mich nur für Startplatz 13 qualifizieren. Im Rennen bin ich dann bis auf Platz 7 vorgefahren und habe den Zweikampf mit Heinz-Harald Frentzen genossen. Ich war zwar schneller, jedoch konnte ich ihn nicht überholen. Letzten Endes zählt aber nur, dass das Team einen Punkte geholt hat, was gut ist", so der Teamplayer, der vor allem Hochgeschwindigkeitsstrecken wie Hockenheim und Monza liebt.

Zweifelsohne gehört der Finne zu den Überraschungen der diesjährigen Saison und durch seinen langfristigen Vertrag mit Peter Sauber wird er sich auch ohne zu großen Druck in einem positiven Umfeld entwickeln können.