• 21.03.2007 20:03

  • von Fabian Hust

Räikkönen: "Einmal bin ich beinahe eingeschlafen"

Ferrari-Neuling Kimi Räikkönen über sein triumphales Wochenende in Melbourne, seine Emotionen und den Schreckmoment im Rennen

(Motorsport-Total.com) - Drei Tage sind seit Kimi Räikkönens Sieg in Melbourne vergangen, der Finne genießt noch heute die Emotionen, die er auf dem Podium bei seinem ersten Rennen als Ferrari-Pilot genießen durfte: "Ich habe seit dem ersten Tag, an dem ich nach Maranello gekommen bin, nie meine Freude verheimlicht", so der eher als unterkühlt bekannte Finne.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Räikkönen bescherte sich im Rennen selbst einen Schreckmoment

"Nach dem Erfolg im ersten Rennen mit dem Team bin ich - wenn das denn überhaupt möglich ist - mit noch mehr Freude erfüllt. Als ich meinen Vertrag mit Ferrari unterschrieb, dachte ich, dass es schön wäre, so früh wie möglich zu gewinnen, aber in Melbourne kam der Sieg sogar schneller als erwartet, als ich es schaffte, mein erstes Rennen für das springende Pferd zu gewinnen."#w1#

Doppelte Premiere für den fliegenden Finnen

Jean Todt mit Kimi Räikkönen

Jean Todt genoss die Emotionen des Teams in vollen Zügen Zoom

"Ich habe nie in meiner gesamten Karriere das erste Rennen der Saison gewonnen und das war etwas, das mir eine Menge Befriedigung verschafft hat", so der 27-Jährige weiter. "Wenn du beginnst, für ein neues Team zu fahren, dann versucht man so schnell wie möglich erfolgreich zu sein und dies am Tag des Debüts zu schaffen bedeutet, dass du nicht besser sein kannst."

"In gewisser Weise ist der Traum des vergangenen Winters wahr geworden. Ferrari und ich sind wirklich bestmöglich gestartet: Sieg, Pole Position und die schnellste Runde im Rennen", schwärmt Räikkönen, dessen letzter Sieg auf den 9. Oktober 2005 zurück datierte, als er mit McLaren-Mercedes in Japan gewann.

Keine Spazierfahrt für Räikkönen

Kimi Räikkönen mit Chris Dyer

Glücklicher Weise hatte Dyer vor dem Rennen alles mit Räikkönen besprochen Zoom

Das Rennen im Albert Park von Melbourne war - auch wenn dies von außen anders wirkte - für den Rennfahrer aus Espoo kein Zuckerschlecken, da sein Funk nicht korrekt funktionierte: "Es begann, als ich in der Startaufstellung in das Auto stieg. Von da an konnte ich nicht mehr mit der Boxenmannschaft kommunizieren. Zum Glück hatten wir das Rennen bis ins minütliche Detail geplant und ich konzentrierte mich die 58 Runden über einfach auf dieses Programm."

Da er gewusst hatte, dass der Start entscheidend sein wird, habe er sich darauf konzentriert, seine Pole Position zu verteidigen: "Dann wurde es etwas leichter, auch wenn ich nicht mit meinem Ingenieur Chris Dyer kommunizieren konnte."

Es wäre noch schneller gegangen...

Kimi Räikkönen vor Nick Heidfeld

Räikkönen vor Heidfeld: In der Führung liegend ging es Räikkönen ruhiger an Zoom

"Wir wussten, dass unser Rhythmus im Rennen sehr konkurrenzfähig sein würde. Ich musste nicht an das Limit gehen, aber wenn der Funk gearbeitet hätte, hätte ich vielleicht schneller fahren können."

Und dann lieferte Räikkönen - in bester Schumacher-Manier - seiner Boxenmannschaft und allen Fans einen Schreckmoment: "Einmal - rund zehn Runden vor dem Ende des Rennens - bin ich beinahe eingeschlafen! Ich wurde abgelenkt, mein Konzentrationsniveau fiel etwas ab und ich blockierte in Kurve 3 die Räder, sodass ich etwas zu weit nach außen getragen wurde. Aber auch ohne Funk wusste ich, dass sie sagten 'Kimi, wach auf!'..."

Von Traditionen und Emotionen

Kimi Räikkönen

Beim Überfahren der Ziellinie zeigte Räikkönen Emotionen Zoom

Weil der Funk nicht mitspielen wollte, griff das Team auf die gute, alte Boxentafel zurück, die sowieso immer zur Sicherheit auf der Start- und Zielgrade dem Piloten gezeigt wird: "Ein paar Mal konnte ich sie nicht sehen, weil es schwierig ist, sie von jenen der anderen Teams zu unterscheiden."

Der coole Finne war gar nicht mehr so cool, als er die Ziellinie als Sieger überquerte: "Das war ein wirklich emotionaler Moment und es war fantastisch, zusammen mit den Jungs von der Boxenmauer zu feiern. Das war ein Moment, den ich um nichts in der Welt verpasst hätte!"

Mitleid mit Massa

Kimi Räikkönen

Räikkönen hätte seine Freude auf dem Podium gern mit Massa geteilt Zoom

Der Sieg zum Auftakt der Saison sei für das Team "sehr wichtig" gewesen: "Das Problem, das Felipe während das Qualifyings hatte, war wirklich eine Schande. Wir konnten nicht das bestmögliche Ergebnis einfahren, so wie wir dies hätten tun sollen", so Räikkönen über das Getriebeproblem, das Massa im Qualifying ereilte.

"Ich hoffe, dass unsere Fans ihren Spaß hatten und wir unsere Freude mit ihnen teilen konnten, die wir in Melbourne hatten", so Räikkönen abschließend. "Ich möchte diesen Sieg allen Ferrari-Fans in der ganzen Welt widmen, vor allem den Italienern und jenen in meinem Heimatland Finnland. Lasst uns hoffen, dass wir ihnen schon sehr bald wieder etwas zum Feiern schenken können!"