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  • 16.08.2003 12:00

  • von Marcus Kollmann

Räikkönen: Die drei Topteams sind gleichwertig

Der McLaren-Mercedes-Pilot im Gespräch über den Erfolgsdruck, seine WM-Chancen vier Rennen vor Saisonende und die Konkurrenz

(Motorsport-Total.com) - Magere 22 WM-Punkte konnte Kimi Räikkönen in den letzten sechs Grand Prix nur holen und damit im Vergleich zu Michael Schumacher und Juan-Pablo Montoya 11 beziehungsweise 28 Zähler weniger.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes)

Räikkönen ist für die heiße Phase der WM 2003 optimistisch

Im Gegensatz zum Deutschen und Kolumbianer kam der Finne aber auch unverschuldet zwei Mal weniger als die beiden Konkurrenten ins Ziel. Auf dem Nürburgring fiel er in Führung liegend aus und auf dem Hockenheimring wurde er nach einem fantastischen Start in einen Rennunfall verwickelt und beendete das Rennen bevor es eigentlich richtig angefangen hatte noch in der ersten Kurve.

Räikkönen über den Zwischenfall in Hockenheim: "Ich habe alles richtig gemacht"

Über den Zwischenfall in Hockenheim ist Räikkönen noch heute verärgert, dem einige im Anschluss an den Ausfall vorwarfen, dass er nicht ganz unschuldig daran gewesen sei: "Wenn auf jemanden mit dem Finger gezeigt werden muss, dann gewiss nicht auf mich. Ich habe alles richtig gemacht. Wo hätte ich denn hinfahren sollen?", erklärte der McLaren-Mercedes-Pilot in der "Motorsport aktuell" in Richtung der Kritiker.

Dem Finnen ist noch immer schleierhaft, warum Ralf Schumacher nach links zog, wodurch Rubens Barrichello in Bedrängnis geriet und dann dem Silberpfeil-Piloten ins Hinterrad fuhr. Ändern kann Räikkönen jedoch nichts mehr daran und muss deshalb nach vorn blicken, denn mit 62 WM-Punkten und damit drei beziehungsweise neun Zählern Differenz auf Schumachers und Montoyas Punktestand, sind seine WM-Chancen noch immer intakt.

MP4-17D für den Titel noch gut genug

Zwar wird dem Finnen im Kampf um den Fahrertitel von vielen nur noch die Seite des Außenseiters zugestanden, doch wenn ihn andere schon nicht mehr auf der Rechnung haben, glaubt wenigstens der 23-Jährige umso stärker an seine Chancen.

"Ich bleibe davon überzeugt, dass unser Auto gut genug ist, um den Titel zu erobern." Befragt, ob er keinen zusätzlichen Druck verspüre, nun da er erstmals die Chance habe Weltmeister zu werden, wiegelt er ab: "Ob ich nun neun Zähler vorne bin oder um neun Punkte hinten, verändert gar nichts. Der Erfolgsdruck ist immer der gleiche."

Kimi: Ich kann es noch packen

Während die Hackordnung auf der Strecke bei den Top-Teams derzeit BMW-Williams vor Ferrari und McLaren-Mercedes lautet, ist der Rennfahrer aus Espoo für die restlichen Rennen zuversichtlich.

"Die drei Topteams sind gleichwertig", sagt der 23-Jährige, der, sollte man die Weiß-Blauen nicht mehr schnappen können, zumindest gute Chancen sieht Ferrari und Michael Schumacher zu packen: "Der Ferrari ist nicht das Superauto ist, das man erwartet hatte. Er scheint schwieriger zu fahren zu sein als das letztjährige Modell. Michael zu bezwingen, ist zwar nie einfach, aber ich kann es noch packen", ist Räikkönen optimistisch, dass er auf jeden Fall Zweiter in der Fahrerwertung werden kann.

Und sollte es dieses Jahr mit dem Gewinn der Fahrerweltmeisterschaft für den Finnen nichts werden, so kann er das Ziel, der jüngste Formel-1-Weltmeister zu werden, noch immer erreichen ? im nächsten Jahr, für das sein Team mit dem als revolutionär und großen Schritt nach vorne bezeichneten Nachfolger des 2003 wahrscheinlich nicht mehr zum Einsatz kommenden MP4-18 gut gerüstet sein sollte.