• 11.08.2003 10:21

  • von Fabian Hust

Berger: "Die spannendste Phase kommt jetzt"

Der BMW-Motorsportdirektor ist überzeugt davon, dass das letzte Saisonviertel für das Team richtig spannend werden wird

(Motorsport-Total.com) - Als Gerhard Berger zum BMW-Motorsportdirektor ernannt wurde, da verkündete der Österreicher, dass er mit den Bayern gemeinsam bis zur Saison 2004 Weltmeister werden möchte. Große Worte, die schon oft nicht eingehalten werden konnten, wie das Beispiel BAR nur zu deutlich zeigt. "Ich habe diese Aussage immer mit gemischten Gefühlen betrachtet", gibt der Österreicher in einem Interview mit der 'Süddeutschen Zeitung zu'.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Gerhard Berger wird nicht mehr Lange in der Formel 1 dabei sein

"Einerseits bin ich jemand, der gerne unter Erfolgsdruck arbeitet, andererseits weiß ich auch, wie viele Faktoren in der Formel 1 eine Rolle spielen und wie schnell sich das Blatt deshalb wenden kann", so der 43-Jährige weiter. "In diesem Jahr sieht man das sehr gut. Auch ich hätte zu Saisonbeginn mein ganzes Geld auf Ferrari gesetzt. Und was passiert? Plötzlich kommt deren Reifenlieferant aus dem Tritt, und andere fahren voraus."

Natürlich war es mutig von Gerhard Berger, die Pläne des Teams derart deutlich zu formulieren, auf der anderen Seite hörte man auch von den Vorständen dieses Ziel. Wenn ein Unternehmen viele Millionen investiert, dann muss man sich zumindest ein klares Ziel setzen, das sieht auch Berger so: "Als BMW in die Formel 1 zurückkam, war klar: Wir haben einen Fünfjahresvertrag mit Williams, und das Ziel muss es sein, Weltmeister zu werden. Insofern haben wir nur unseren Anspruch formuliert." Mittlerweile haben die Bayern den Vertrag mit Williams bis 2009 verlängert.

"Die spannendste Phase kommt jetzt" ist Gerhard Berger überzeugt und fiebert dem letzten Saisonviertel entgegen: "Noch geht alles locker. Die beiden Doppelsiege vor Silverstone haben uns in die Situation gebracht, mit Ferrari und McLaren um die WM kämpfen zu können. Das bedeutet aber auch, dass wir zwei oder drei Rennen vor Schluss in eine Konstellation kommen können, in der sich blitzschnell gewaltiger Druck aufbaut. Mit diesem Druck müssen dann alle im Team, vom Fahrer bis zum Mechaniker, fertig werden. So eine Situation hatten wir bisher noch nicht."

Trotz der sich einstellenden Erfolge ? oder genau deswegen ? wird sich Berger Ende der Saison aus der Formel 1 zurückziehen. Nur wenn BMW sich entschieden hätte, ein komplett eigenes Auto zu bauen, wäre der 210-fache Grand-Prix-Teilnehmer in der Formel 1 als BMW-Motorsportdirektor geblieben: "Diese Herausforderung hätte ich kaum ausschlagen können."

Überhaupt ist Gerhard Berger überzeugt, dass die Münchner die Herausforderung hätten annehmen können: "Absolut. Ich habe in den vergangenen Jahren die Möglichkeiten kennen gelernt, die BMW hat. Ich bin überzeugt: Wenn die Firma heute entscheiden würde, ein eigenes Formel-1-Auto zu bauen, hätte sie damit genauso schnell Erfolg wie mit dem Formel-1-Motor, der bereits im zweiten Jahr Maßstäbe gesetzt hat. Mit Williams weiterzuarbeiten ist der günstigere Weg, und auch der wird zum Erfolg führen."

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