• 23.03.2003 15:40

Räikkönen: "Das wurde ja auch Zeit!"

Ein finnischer Journalist sorgt dafür, dass Räikkönen mit seinen 23 Jahren schon auf den Spuren von Häkkinen wandelt...

(Motorsport-Total.com/sid) - Norbert Haug presste den schmächtigen Finnen an seine Brust, Ron Dennis verdrückte verschämt ein paar Tränen, nur Kimi Räikkönen selbst blieb in der Hitze von Kuala Lumpur ganz cool. "Es wurde aber auch Zeit. Ich war schon ein paar Mal ganz nah dran", meinte der McLaren-Mercedes-Pilot nach dem ersten Grand-Prix-Sieg seiner Karriere.

Titel-Bild zur News: Coulthard und Räikkönen

David Coulthard gratuliert Kimi Räikkönen zum ersten Sieg

Zumindest beim Jubel auf dem Podium war Räikkönen für seine Verhältnisse fast schon euphorisch. Als die finnische Hymne erklang und die weiße Fahne mit dem blauen Kreuz gehisst wurde, leuchteten die Augen des "Iceman".

Die rauschende Party wurde allerdings verschoben. Gemeinsam mit Mercedes-Sportchef Norbert Haug flog der Finne noch am Sonntagabend zurück nach Europa. Die Stimmung im Flugzeug von Singapur nach Frankfurt dürfte allerdings blendend gewesen sein.

"Kimi wird jetzt noch viel mehr gewinnen. Dieser Sieg nimmt den ganzen Druck von ihm", sagte McLaren-Boss Ron Dennis, dem der heute 23-Jährige als Nachfolger seines erfolgreichen Landsmannes Mika Häkkinen vor eineinhalb Jahren 20 Millionen Dollar Ablöse an das Sauber-Team wert war.

"Jetzt fragen mich die Leute nicht mehr, wann ich es endlich schaffe", sagte der Finne, dem ein paar heimische Fans auf einem Spruchband von der Tribüne "eiskalte Grüße" sendeten. 2002 verpasste Räikkönen knapp einen Sieg in Magny-Cours, als er kurz vor Schluss nach einem Fehler Michael Schumacher den Weg zum vorzeitigen WM-Titel freimachte.

Beim Saisonauftakt in Melbourne verhinderte eine Strafe wegen Tempoüberschreitung in der Boxengasse Räikkönens Debüt-Erfolg. "Ich hatte schon leichte Bedenken, ob der Begrenzer diesmal funktioniert. Aber das Team hat hervorragend gearbeitet und das Problem gelöst", sagte der Blondschopf: "Heute war einfach alles perfekt. Am Ende bin ich nur noch spazieren gefahren."

Für Haug war gerade das das Schwierigste. "Man kann leicht die Konzentration verlieren", meinte der Schwabe. "Ich hatte nicht erwartet, heute zu gewinnen", sagte Räikkönen, der nur auf Startplatz sieben stand: "Aber es ist ein gutes Gefühl. Allerdings werde ich wohl erst später richtig realisiert haben, dass ich wirklich mein erstes Rennen gewonnen habe."

Ein finnischer Journalist hielt den besonderen Moment auf seine Weise fest. Er ließ sich das Rennergebnis von Räikkönen signieren. "Das habe ich bei Häkkinens erstem Sieg auch so gemacht", erklärte Heikki Kulta. Häkkinen wurde zweimal Weltmeister...