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  • 15.09.2018 14:05

  • von Adam Cooper

Racing Point zu Konzepten: Speed im Fokus, nicht Optik

Racing Points Technikchef Andy Green zweifelt an den Formel-1-Konzepten für die Saison 2021: Für ihn steht nicht die gezeigte Optik im Fokus, sondern die Technik

(Motorsport-Total.com) - Andy Green, Racing Points Technikchef, hat die Relevanz der Formel-1-Designstudien für die Sasion 2021 angezweifelt. Aus seiner Sicht sei vor allem die technische Seite interessant, nicht das Aussehen, erklärt er gegenüber Motorsport-Total.com. Möglicherweise könnte es auf der Jagd nach Zehnteln deshalb auch wieder zu Auswüchsen wie den "Stufen-Nasen" der Saison 2012 kommen - oder ähnlichen technischen Blüten, die das Regelbuch zulässt.

Titel-Bild zur News: F1 Vision 2021

So sollen die Autos ab 2021 aussehen - für Racing Point geht aber Lesitung vor Optik Zoom

"Es sind nur Konzeptzeichnungen, mehr nicht", sagt Green. "Das Aussehen ist mir relativ egal, es kommt auf die Leistung an. Es sind künstlerische Darstellungen, wie die Autos aussehen könnten", erklärt er seinen Standpunkt. "Ich bin Techniker, kein Designer."

Er hält es auch für möglich, dass ungewollte Entwicklungen eintreten. Wie bei den Stufennasen 2012 könnten die Teams mit ihrer technischen Entwicklung das von Liberty angestrebte Design unabsichtlich torpedieren. "Natürlich wird sie sich darauf auswirken. Und die Autos werden nicht so aussehen, wie sie hier gezeigt wurden", wagt er eine Prognose.

"Keine Ahnung, in welche Richtung sie damit wollen", zeigt er sich nicht vollends überzeugt. "Die Bilder kamen allein von der Formel 1 selbst", erklärt er. Libertys Technikchef Ross Brawn, der die Konzepte in Singapur vorgestellt hat, ist sich der Herausforderung bewusst. "Wir werden nicht vom ersten Tag an die beste Lösung beim Aussehen haben", gesteht er deshalb ein.


Fotostrecke: Formel-1-Konzepte für die Saison 2021

"Es könnte wie beim Doppeldiffusor laufen, er war in den Regeln nie vorgesehen", erinnert Brawn sich an eigene Geniestreiche vor der Saison 2009. "Deshalb müssen wir schnell Antworten finden, wenn etwas nicht wie vorgesehen läuft", lässt er eine strikte Führung in der Zukunft durchblicken. "Im Moment sind die Teams noch kooperativ, aber irgendwann werden sie zu Wettbewerbern", ist auch Brawn sich bewusst.

Die Regeln könnten dabei schon Ende 2019 fixiert werden - was nicht nur Freunde im Fahrerlager findet. Racing Points Andy Green warnt vor einer verfrühten Festlegung. "Es ist möglich, die Regeln bereits 2019 festzulegen", stimmt er zu. "Allerdings wäre es sehr früh und ich weiß nicht, ob das zu früh ist", mahnt er. "Man sollte sich wenigstens ein halbes Jahr Zeit lassen, die Regeln zu fixieren."