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  • 02.09.2018 14:36

  • von Norman Fischer & Oleg Karpow

Alexander Wurz: "Würde DRS nicht verbieten"

Nach der Kritik an DRS melden sich weitere Piloten zu Wort: Esteban Ocon sieht kein Sicherheitsproblem, Alex Wurz würde es nicht verbieten, aber die Regeln ändern

(Motorsport-Total.com) - Nach dem schweren Unfall von Marcus Ericsson am Freitag im Training stand DRS wieder einmal in der Kritik. Diesmal ging es nicht um die Künstlichkeit der Überholmanöver, sondern um das Thema Sicherheit, weil sich das Heckflügelsystem beim Schweden nicht schloss und der Sauber dadurch zum gefährlichen Geschoss wurde. Vor allem Carlos Sainz plädierte anschließend dafür, das System abzuschaffen.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

DRS wird in Monza zum großen Thema: Ist es zu gefährlich? Zoom

Sein Fahrerkollege Esteban Ocon sieht jedoch keine Veranlassung, DRS zu verbieten, nur weil es zu gefährlich sei - er sieht keine Substanz in dieser Diskussion. "DRS ist jetzt eine ganze Zeit lang da, und wir hatten keine Probleme damit", sagt der Franzose und hält es auch für kein Sicherheitsproblem. "Wir sollten nicht sagen, dass DRS gefährlich ist, weil es ein Problem gab", winkt er ab.

Denn: Auch andere Fahrzeugteile können an einem Auto versagen und zu einem schweren Unfall führen - etwa wenn bei den Bremsen oder bei den Radmuttern etwas schiefgeht. Allerdings sind diese an einem Formel-1-Fahrzeug unverzichtbar, DRS nicht. Ex-Pilot Alexander Wurz sieht in allen verstellbaren aerodynamischen Teilen eine Gefahrenquelle und findet richtig, dass sie verboten sind.

So hatte die Königsklasse unter anderem den F-Schacht untersagt, weil Fahrer dabei Löcher im Auto aktiv mit dem Knie oder sogar der Hand zudecken mussten. DRS würde der Österreicher jedoch nicht grundsätzlich verbieten: Er würde lieber sehen, wenn man DRS gar nicht mehr braucht, weil man die Aerodynamik-Regeln überarbeitet hat.

"Liberty hat ja vor, dass man knapp hintereinander herfahren kann, dass man keinen Abtrieb verliert", sagt Wurz. "Dann sind die Burschen so knapp beisammen, dass es auch Windschattenfahren wieder gibt. Das wäre das Schönste eigentlich: natürliche Überholmanöver."


Fotostrecke: Horrorunfall von Marcus Ericsson in Monza

Die FIA hat derzeit keine Pläne, DRS zu verbieten. Vor dem Wochenende in Monza hat man sogar angekündigt, einige bestehende DRS-Zonen sogar zu verlängern.

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