Qualifying-Sensation durch Alonso und Trulli

Beim Einzelzeitfahren um die Startpositionen sicherte sich Renault überraschend eine Doppel-Pole, Michael Schumacher wurde Dritter

(Motorsport-Total.com) - Setzten sich in Melbourne im Qualifying noch die Top-Favoriten durch, so gab es heute dank des Nachtankverbots bis zum Rennen die erste große Sensation der neuen Formel-1-Saison. Youngster Fernando Alonso sicherte sich seine erste Pole-Position vor Teamkollege Jarno Trulli.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Youngster Fernando Alonso zeigte heute erstmals sein irres Talent auf

Der 21-jährige Spanier legte den Grundstein zum Erfolg im Mittelsektor, den er perfekt erwischte. Überhaupt legte er eine tadellose Runde hin, zumal er auch seinem Teamkollegen Jarno Trulli, der als guter Qualifyer bekannt ist, fast zwei Zehntelsekunden Rückstand aufbrummte. Natürlich ist anzunehmen, dass Renault weniger Benzin an Bord hatte als die Spitzenteams, angesichts der tollen Leistungen im Training handelt es sich aber sicher um keine Eintagsfliege.

Einen entscheidenden Beitrag zum heutigen Resultat dürfte auch der Reifenkrieg gespielt haben, in dem Michelin offensichtlich einen Vorteil hatte. Darunter litt auch Michael Schumacher, der im fünften Jahr zum ersten Mal nicht von der Pole-Position in einen Malaysia-Grand-Prix gehen wird. Im Mittelsektor lag er noch fast gleichauf mit Alonso, zum Schluss verlor er aber die entscheidenden Hundertstel. Für morgen gilt er dennoch als Favorit.

Unmittelbar hinter dem Weltmeister belegte David Coulthard (McLaren-Mercedes), der sich heute gegen seinen Teamkollegen Räikkönen (7. mit leichten Fehlern) überraschend klar durchsetzte, Rang vier, Fünfter wurde Rubens Barrichello (Ferrari). Letzterer hat im zweiten und dritten Sektor etwas Zeit verloren, bekam auch keine ganz optimale Runde hin. Sein Abstand zu Schumacher hielt sich mit weniger als zwei Zehntelsekunden aber in Grenzen.

Für die weiteren Deutschen lief es sehr unterschiedlich: Nick Heidfeld brillierte im Petronas-Heimrennen als Sechster und distanzierte Heinz-Harald Frentzen (13.) um eine halbe Sekunde. Ganz übel erwischte es jedoch Ralf Schumacher, der nicht nur gegen Juan-Pablo Montoya eine weitere herbe Schlappe einstecken musste, sondern überhaupt nur drei Konkurrenten hinter sich lassen konnte. Wenigstens entstand der Eindruck, dass Williams viel Benzin an Bord hatte.

Leicht verbessert präsentierte sich das Toyota-Team auf den Positionen zehn (Panis) und elf (da Matta) ? mit denkbar geringem Abstand: Nur drei Tausendstel trennte das Duo. Unmittelbar vor ihnen landete Jenson Button (BAR-Honda), der abseits seines Wortgefechts mit Jacques Villeneuve, der heute nur 12. wurde, offenbar intern momentan das bessere Ende für sich hat. Giancarlo Fisichella (Jordan-Ford) wurde mit 1,372 Sekunden Rückstand 14.

Im hinteren Bereich des Feldes kam es kaum zu Überraschungen: Pizzonia setzte sich im Jaguar-Stallduell gegen Webber durch, Verstappen war schneller als Wilson. Der letzte Platz ging ausnahmsweise aber nicht an einen der beiden Minardis, sondern an Jordan-Pilot Ralph Firman, der fast vier Sekunden auf die Bestzeit verlor. Ausritte oder Dreher gab es übrigens keine, technische Probleme ebenfalls nicht.