McLaren-Mercedes am Samstagmorgen voran

Kimi Räikkönen und David Coulthard bescherten den "Silberpfeilen" einen Trainings-Doppelsieg am Samstagmorgen in Sepang

(Motorsport-Total.com) - Bei ausgezeichneten Bedingungen und wiederum brütend heißen Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke gingen heute Morgen in Malaysia die letzten beiden Freien Trainings über die Bühne ? und das nicht ohne überraschenden Ausgang: McLaren-Mercedes dominierte, Ferrari hinkte hinterher.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

Silber ist in Malaysia Modefarbe – zumindest am Samstagmorgen...

Top-Favorit Michael Schumacher landete mit knapp einer halben Sekunde Rückstand auf dem vierten Platz, konnte nach seinem heftigen Ausritt in der ersten Session insgesamt nur 18 Runden drehen. Wie viel Sprit der Deutsche an Bord hat, kann freilich nicht eingeschätzt werden, weshalb er nach wie vor erster Anwärter auf den Sieg ist, doch tendenziell hat Ferrari etwas abgebaut. Auch Bridgestone scheint nicht ganz auf der Höhe von Michelin zu sein.

Bestzeit fuhr in 1:36.557 Kimi Räikkönen, der mit seinem "Silberpfeil" nicht das geringste Problem hatte. Platz zwei ging mit geringer Differenz an seinen Teamkollegen David Coulthard, der seine Routine aber nicht ausspielen konnte und mit zwei Ausritten ins Kiesbett ein wenig nervös wirkte. Zum Schluss ging ihm durch einen dieser beiden Fehler auch die Möglichkeit auf eine weitere schnelle Runde verloren.

Erwartungsgemäß an Boden verloren haben die beiden Renault-Piloten Alonso (3.) und Trulli (6.), die aber nach wie vor sehr stark wirken und die drei Top-Teams durchaus ein wenig ärgern könnten. Juan-Pablo Montoya (BMW-Williams) hatte ebenfalls weniger als sieben Zehntelsekunden Rückstand, liegt damit noch im grünen Bereich. Unmittelbar hinter dem Kolumbianer reihte sich Jenson Button (BAR-Honda) an achter Stelle ein, gefolgt von Rubens Barrichello und Ralf Schumacher.

Stark wirkten speziell zu Beginn des Trainings die Toyota-Piloten: Da Matta schob sich vorübergehend auf Platz zwei nach vorne, wurde schlussendlich Fünfter, und Olivier Panis setzte sogar einmal beste Abschnittszeit in Sektor eins, ehe wenig später sein Motor spektakulär in die Luft ging. Dass er trotzdem 23 Runden absolvieren konnte und nur eine Sekunde Rückstand hatte, spricht sehr für den routinierten Franzosen.

Heinz-Harald Frentzen verbesserte sich auf den 13. Platz, aber Sauber dürfte nach wie vor viel Sprit an Bord haben ? oder irgendwelche Probleme. Nick Heidfeld verlor als 16. jedenfalls anderthalb Sekunden auf seinen Ex-Teamkollegen Räikkönen, spulte aber solide 30 Runden ab. Die Hinwiler können wohl erst nach dem Qualifying eingeschätzt werden. Gleiches gilt für Fisichella (11.), der wohl etwas über seinen Verhältnissen unterwegs war.

Endlich vernünftig zum Fahren kamen in beiden Sessions am Samstagmorgen die Jaguar-Piloten Pizzonia (14.) und Webber (15.). Damit reihten sie sich sogar klar vor Jacques Villeneuve (BAR-Honda) ein, der offenbar noch keine optimale Abstimmung gefunden hat und deshalb nur auf dem 18. Platz landete. Langsamer fuhren nur die beiden Minardi-Piloten Verstappen und Wilson, die diesmal nur durch zwei Zehntel getrennt waren.

Zwischenfälle gab es wenige: Coulthard drehte sich wie erwähnt zweimal, Trulli kurz vor Schluss einmal. Panis erlitt einen Motorschaden, Michael Schumacher fuhr mit leicht geöffnetem Rennanzug, um der Hitze Herr zu werden ? was sicher für Intervention der Rennleitung sorgen wird. Die kurioseste Szene bescherte uns aber Justin Wilson gleich zu Beginn, als sich ein Rad von seinem Minardi löste und er in der Wiese parken musste.