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Qualifying: Jaguar profitierte vom "Private Testing"

Auf trockener Strecke konnte das Jaguar-Team die Erkenntnisse vom Freitag heute gut umsetzen ? Webber in der dritten Reihe

(Motorsport-Total.com) - Weil vor dem Einzelzeitfahren heute in Montreal nur das "Private Testing" komplett trocken war und Michelin den besseren Reifen für trockene Bedingungen brachte, schnitt das Jaguar-Team im entscheidenden Qualifying erstaunlich gut ab. Mark Webber startet morgen neben Barrichello aus der dritten Reihe in den Grand Prix.

Titel-Bild zur News: Webber und Pizzonia

Jaguar hofft morgen auf Zuverlässigkeit und ein paar WM-Punkte

"Ich freue mich über P6 und glaube nicht, dass noch mehr drin gewesen wäre", sagte der Australier, der im ersten Sektor sogar bei den Allerschnellsten war. "Das war die perfekte Runde, auf die ich gehofft hatte, obwohl es auf dieser Strecke sehr schwierig ist, die ganzen Bremspunkte optimal zu erwischen. Die trockenen Bedingungen haben uns natürlich geholfen und kombiniert mit den Michelin-Reifen hat das Auto sehr gut funktioniert."

Als "beeindruckend" bezeichnete Webber die Vorbereitung des Teams auf dieses Qualifying, weil man trotz der gebrochenen Radaufhängung im "Private Testing" viele Daten auswerten und nutzen konnte, die sich doppelt auszahlten, weil die anderen Teams kaum auf Trockenerfahrung von diesem Wochenende zurückgreifen konnten. Dies sollte sich auch im Rennen lohnen ? vorausgesetzt natürlich, die "Raubkatzen" halten bis zum Ende durch.

Webber: "Montreal ist eine herausfordernde Strecke, bekannt als materialmordend. Unser Ziel ist daher, morgen einfach durchzufahren. Das Team hat sich in kurzer Zeit unglaublich weiterentwickelt und wir wollen jetzt unser volles Potenzial durch Zuverlässigkeit abrufen. Wir haben eine sehr gute Chance auf Punkte, aber dafür muss erst einmal die Standfestigkeit passen. Die Jungs haben seit dem verfrühten Ausfall in Monaco unermüdlich gearbeitet. Hoffentlich kann ich das morgen mit ein paar Punkten entschädigen."

Antonio Pizzonia landete mit einer sichtlich nicht optimalen Runde auf dem 13. Platz, hatte dafür aber wieder einmal eine Erklärung parat: "Wenn man als einer der ersten Fahrer rausgehen muss, liegt noch nicht so viel Gummi auf der Strecke, aber so ist das eben. Außerdem hatte ich in der ersten Kurve Untersteuern. Angesichts meiner Strategie ist diese Performance aber zufriedenstellend und ich freue mich schon auf den Grand Prix morgen."

"Die Strecke ist schnell, hat schwierige Bremspunkte und erlaubt kaum Raum für Fehler", fuhr der Brasilianer fort. "Ich bin noch nie zuvor hier gefahren, muss aber sagen, dass ich die Strecke mag. Für den Fall, dass die Zuverlässigkeit morgen stimmt, sollten wir eine gute Chance haben. Das Wetter bleibt jedoch ein unberechenbarer Faktor ? und wahrscheinlich derjenige, der ausschlaggebend sein wird."

Die Bilanz überließen die beiden Fahrer dem hochrangigen Jaguar-Techniker Dr. Mark Gillan: "Es war ein schwieriges Rennwochenende bis jetzt und die einzige Gelegenheit, ein bisschen im Trockenen zu testen, war der Freitag. Wir haben die zwei Stunden am Freitagmorgen optimal ausgeschöpft und konnten uns dabei auf das trockene Qualifying und das hoffentlich ebenfalls trockene Rennen vorbereiten. Ansonsten war es ein sehr schwieriges Wochenende, weil die Strecke immer total nass war."

"Beide Fahrer haben einen exzellenten Job gemacht und auch die Performance des Teams verdient Anerkennung", ergänzte Gillan. "Es ist nett, neben einem Ferrari ins Rennen zu gehen, aber alles hängt jetzt von der Zuverlässigkeit ab, die wir bisher nicht im erforderlichen Maße an den Tag gelegt haben. Man erreicht Zuverlässigkeit nicht über Nacht, aber wir arbeiten unermüdlich daran. Nach der Enttäuschung von Monaco haben wir intern einige Prozesse verändert, aber das ist eine langfristige Unternehmung. Die Pace des R4 haben wir heute jedenfalls wieder unter Beweis gestellt."