Montreal: BMW-Williams in Startreihe eins

(Motorsport-Total.com) - Zum zweiten Mal hintereinander und zum insgesamt dritten Mal in seiner Karriere wird Ralf Schumacher (BMW-Williams) morgen einen Grand Prix von der Pole Position aus in Angriff nehmen. Der Deutsche setzte sich im abschließenden Einzelzeitfahren auf trockener Piste gegen alle Favoriten durch.

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Dritte Pole Position für Ralf Schumacher, Aufwärtstrend bei BMW-Williams

Nach völlig verregneten Freien Trainings, in denen Ferrari und Bridgestone in einer eigenen Liga fuhren, herrschte vor dem Qualifying großes Rätselraten, als plötzlich eine trockene Strecke vorlag. Bis dahin war ja nur das "Private Testing" am Freitag bei vergleichbaren Bedingungen über die Bühne gegangen, dazu waren ein paar Minuten am Freitagmorgen trocken. Schon im Warm-Up zeigte sich aber, dass dadurch das Reifenpendel umschwenken würde.

Ralf Schumacher setzte seine Bestzeit von 1:15.529 relativ früh im Starterfeld, erwischte aber eine so perfekte Runde, dass ihm niemand auch nur annähernd gefährlich werden konnte. Der Montreal-Sieger von 2001 musste nur bei seinem Teamkollegen Juan-Pablo Montoya kurz um die Pole fürchten, hatte aber unterm Strich auch auf den Kolumbianer einen Vorsprung von 0,394 Sekunden. Für morgen ist damit natürlich BMW-Williams zu favorisieren.

Weltmeister Michael Schumacher (Ferrari) ging als Vorletzter auf die Strecke, warf aber gleich in der ersten Kurve das eine oder andere Zehntel weg und verlor dann kontinuierlich weiter an Boden. Im Ziel hatte er als Dritter mehr als eine halbe Sekunde Rückstand auf seinen Bruder, aber zumindest eine Tausendstelsekunde Vorsprung auf Fernando Alonso (Renault). Barrichello wurde mit fehlerhafter Runde im ersten Sektor Fünfter.

Mark Webber (Jaguar-Cosworth), Olivier Panis (Toyota), Jarno Trulli (Renault) und Cristiano da Matta (Toyota) landeten auf den Positionen sechs bis neun und unterstrichen die drückende Überlegenheit der Michelin-Pneus auf trockener Strecke. Heinz-Harald Frentzen (Sauber-Petronas) wurde guter Zehnter und schlug Nick Heidfeld (12.), wobei auffiel, dass die Sauber-Piloten den Bärenanteil ihres Rückstandes im letzten Sektor ausfassten.

Voll daneben gegriffen haben heute die "Silberpfeile": David Coulthard legte zuerst eine optisch gute, aber wohl zu verhaltene Runde hin, was ihm den schwachen elften Platz bescherte, und WM-Leader Kimi Räikkönen erwischte es noch schlimmer ? Abflug im Senna-S, Heckflügel gebrochen, zum zweiten Mal nach Barcelona ein Qualifying total verpatzt. Im morgigen Rennen muss er damit als 20. und Letzter losfahren.

Im hinteren Bereich des Feldes präsentierte sich das BAR-Honda-Team mit Lokalmatador Jacques Villeneuve (14.) schwächer als erwartet, Jenson Button wurde mit Fehler in der letzten Kurve gar nur 17. Auch Jordan-Ford kam nicht auf die erhofften Zeiten. Jubel dafür bei Minardi: Jos Verstappen wurde sensationell 15., Justin Wilson 18. Die kleine italienische Truppe hatte in diesem Jahr noch nie so gute Startpositionen.