• 22.10.2003 13:54

Purnell: "Die Uhr zurückdrehen"

Tony Purnell, Chef von Fords Premier Performance Division, mischt die Führungsriege in der Motorenschmiede Cosworth Racing neu

(Motorsport-Total.com) - Kaum ist die Saison zu Ende gegangen, beginnt bei Cosworth bereits die Weichenstellung für das nächste Jahr. Tony Purnell, Chef der Premier Performance Division (PPD) und damit auch Wächter über Cosworth Racing, besetzte nun die Stelle des Geschäftsführers bei Cosworth neu. Tim Routsis wird die Tätigkeit mit sofortiger Wirkung ausführen.

Titel-Bild zur News: Tony Purnell

Tony Purnell stellt die Weichen bei Cosworth Racing neu

Routsis war bisher der Geschäftsführer von Pi Research, die auch unter dem Banner der PPD agiert. Die Neubesetzung wurde nötig, nachdem der bisherige Cosworth-Geschäftsführer Brendan Connor die Firma verließ. Gleichzeitig wurde Nick Hayes, bisher der Geschäftsführer in technischen Belangen, als neuer Technischer Direktor von Cosworth vorgestellt. Nicht nur für die Formel 1, insbesondere das Jaguar-Team, bereitet Cosworth die Motoren vor, auch in der CART-Serie ist man direkt vertreten.

Routsis muss dabei mit einigen neuen Gesichtern bei Cosworth zurechtkommen. Dr. Adrian Chambers wird als Leiter der Produktion fungieren. Chambers arbeitete zuvor kurzfristig bei Jaguar Racing, nachdem er von der Flugzeugmotorenabteilung von Rolls-Royce zum Formel-1-Team wechselte.

Frage: "Wie kam er zur Entscheidung, dass Tim Routsis nun Brendan Connor ersetzt und Nick Hayes den Titel Technischer Direktor bekommt?"
Tony Purnell: "Die Strategie, bei Cosworth mit zwei Geschäftsführern zu arbeiten, wobei der eine das operative, der andere das technische Geschäft übernimmt, hat nicht funktioniert, und beide haben diese Tatsache auch eingesehen. Die Arbeit, die Brendan in der Zeit, in der er bei Cosworth war, geleistet hat, war gut, und die Firma ist dank dieser Arbeit nun stärker. Dennoch war eine Änderung notwendig."

Frage: "Was ist Tim Routsis' Hintergrund?"
Purnell: "Tim hat die seltene Eigenschaft, dass er technische und kommerzielle Fähigkeiten besitzt, er war bisher bei all seinen Unternehmungen erfolgreich. Er hat noch zu Schulzeiten eine Softwarefirma gegründet, die er dann verkaufte und mit der Restauration von alten Flugzeugen begann. Dann kam er als Technikchef zu Pi Research und wurde später dort Geschäftsführer."

Frage: "Warum ist Tim Routsis der richtige Mann für diese Aufgabe?"
Purnell: "Tims Fähigkeiten in technischen und kommerziellen Belangen bedeuten, dass er bei komplexen technischen Problemen genauso eine Lösung finden kann, wir bei kommerziellen, finanziellen oder geschäftlichen Problemen. Um voran zu kommen, empfanden wir es als richtig, jemanden zu haben, der beide Disziplinen umspannt. Tim ist auch in der Ford-Führung sehr respektiert."

Frage: "Ist dies aber nicht ein Schritt, der eine Geringschätzung der technischen Führungsfähigkeiten von Nick Hayes vermuten lässt?"
Purnell: "Das sollte es nicht sein. Nick hat das Unternehmen fünf Jahre lang geleitet, in dieser Zeit wurden erfolgreiche Formel-1-Motoren gebaut. Das Unternehmen hat vielleicht darunter gelitten, dass der Blick wegen der vielen anderen Pflichten von der Formel 1 abgelenkt war. Wir wollen da die Uhr zurückdrehen."

Frage: "Soll damit wieder der Erfolg für Cosworth in der Formel 1 Einzug halten?"
Purnell: "Wir würden das nicht tun, wenn wir nicht glauben würden, dass unser Formel-1-Programm ausgebaut werden würde. Ich möchte aber auch hervorheben, dass die anderen Motorsportprogramme in guten Händen liegen und viel Erfolg bringen. Die Formel-1-Saison 2003 war schwierig, speziell mit dem Jordan-Team, die vier Jahr zuvor waren aber recht erfolgreich."

Frage: "Wurde diese Entscheidung auf der Ebene der PPD getroffen, oder gab es Druck von oben?"
Purnell: "Seit April 2003 war mir die Situation bei Cosworth Racing bereits klar. Es war meine eigene Entscheidung, auch wenn man solche Dinge selten allein entscheidet."

Frage: "Wird das weitere Auswirkung auf das Geschäft von Cosworth Racing haben?"
Purnell: "Es kann sein, dass Tim ein paar Änderungen im geschäftlichen Ablauf einfließen lassen möchte, aber die würden nicht dramatisch sein. Es ist eine Arbeit, die auf dem Erreichten der letzten beiden Jahre aufbaut. Vieles davon ist bereits erfolgreich und stimmt uns positiv."

Frage: "Wurde Brendan Conner innerhalb des Ford-Konzerns eine andere Position angeboten?"
Purnell: "Brendan ist ein sehr fähiger Mann, und wir suchen gerade nach möglichen Lösungen."

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