Punktelos in Hockenheim: Sainz ärgert langsamer Boxenstopp

Carlos Sainz und Daniil Kwjat können den Deutschland-Grand-Prix nur auf den Plätzen 14 und 15 beenden - Kostete langsamer Boxenstopp einen möglichen Punkt?

(Motorsport-Total.com) - Wenn sich die erste Saisonhälfte dem Ende zuneigt und sich Fahrer und Teams verdienterweise auf die Sommerpause mit den zwei Wochen Fabrikstillstand freuen, will sich jeder noch einmal profilieren. Toro Rosso ist das beim Grand Prix von Deutschland nicht gelungen. Nach einem Doppelausfall in Baku ist es erst das zweite Mal, dass das Team ein Rennwochenende ohne Punkte abschließt. Daniil Kwjat verbesserte immerhin seine Startposition 18 auf Platz 15. Carlos Sainz glaubt jedoch, er hätte besser abschneiden können als auf Rang 14.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Carlos Sainz glaubt, das Rennen in der Boxengasse verloren zu haben Zoom

"Wir hatten einen guten Start und die erste Hälfte des Rennens war nicht schlecht", so der Spanier. "Wir konnten einige Autos überholen und fuhren dicht an den Punkten auf Platz elf. Dann haben wir aber viel Zeit beim Reifenwechsel verloren und alle Plätze verloren, die wir uns zuvor erkämpft haben. Danach steckten wir auf Platz 14 fest. Das ist definitiv nicht dort, wo wir uns sehen. Es ist nicht die perfekte Art und Weise, wie wir uns in die Sommerpause verabschieden wollten."

Der langsame Reifenwechsel, bei dem es Probleme am Hinterreifen zu geben schien, ereignete sich bereits in Runde 9. Bis dahin hatte es schon heiße Duelle mit Haas, McLaren und sogar Williams gegeben. Am Ende landete Sainz jedoch hinter der direkten Konkurrenz, die im Fall von McLaren mit vier Punkten nach Hause fahren konnte.

"Daniil hatte bei seinem Stopp auch Probleme", prangert Sainz an. "In diesem Bereich müssen wir uns noch verbessern. Solche Fehler schmerzen. Es ist mir egal, ob es am Ende Platz zehn, elf oder zwölf wird. Wir konnten wegen des Boxenstopps nicht das Maximum herausholen und das ärgert mich. Am Ende wäre vielleicht ein Kampf mit Alonso und Perez um den letzten Punkt möglich gewesen."

Nach enttäuschendem Qualifying und dem allgemeinen Gefühl im Fahrerlager, dass Kwjat nun endgültig in einer Krise angekommen sei, konnte der Russe ein zumindest durchschnittliches Rennen genießen.


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"Unsere Renn-Pace war heute ein wenig besser und wir hatten ein paar gute Runden, auch wenn es uns an Grip und Power auf den Geraden gefehlt hat", erklärt er. "Deswegen war es aber schwierig für uns, den Kampf mit den Leuten vor uns aufzunehmen. Es war ein schwieriges Rennen, das wir weit weg von den Punkten abgeschlossen haben. Wir müssen jetzt schauen, wo wir uns verbessern können, um stärker aus der Sommerpause zurückzukommen. Die heutige Pace reicht nicht aus. Ich werde die Sommerpause nutzen, um meine Batterien auszuladen und so frisch wie möglich zu den nächsten Rennen zu kommen."

Dem Team bleiben also die 45 Punkte aus nun zwölf Rennen und damit der sechste Platz unter den Konstrukteuren. McLaren konnte in Hockenheim aber bis auf drei Zähler herankommen und Force India den Abstand auf 36 Punkt vergrößern.

"Wir haben auf ein besseres Resultat gehofft", bilanziert Teamchef Franz Tost nüchtern. "Wir haben keine Punkte geholt - unsere direkten Rivalen aber schon. Da wir zuvor in fast allen Rennen Punkte geholt haben, müssen wir jetzt herausfinden, warum das hier nicht möglich war."