Prost rät Perez von Ferrari ab

Ex-Weltmeister Alain Prost schwärmt von Fernando Alonso und rät Sauber-Pilot Sergio Perez davon ab, als Nummer zwei zu Ferrari zu wechseln

(Motorsport-Total.com) - Alain Prost, 1990 und 1991 selbst Ferrari-Fahrer, rät Sergio Perez von einem Wechsel nach Maranello ab. Denn für Prost steht fest, dass Fernando Alonso dort die unumstrittene Nummer eins ist und es der zweite Fahrer an seiner Seite schwer haben würde, selbst wenn er von Perez' fahrerischem Talent eine hohe Meinung hat.

Titel-Bild zur News: Alain Prost

Alain Prost würde als Ferrari-Teamchef alles auf Fernando Alonso setzen

Es sei "schwer zu sagen", ob Perez schon für Ferrari bereit ist, so Prost: "Er ist sehr gute Rennen gefahren und hat bewiesen, dass er sehr gut und sehr schnell ist." Aber: "Wenn du zu Ferrari gehst, ist es kein Team wie jedes andere. Fernando wird bei Ferrari immer die Nummer eins sein. Sie brauchen also eine Nummer zwei, vielleicht mit mehr Erfahrung. Das ist ihre Philosophie." Was eher für Kandidaten wie Mark Webber oder Adrian Sutil sprechen würde.

Ein Herausforderer für Alonso?

"Oder wollen sie einen jungen Fahrer, der Fernando manchmal herausfordern kann? Das kann für die Stimmung im Team schlecht sein", verweist Prost auf den McLaren-Stallkrieg zwischen Alonso und Lewis Hamilton im Jahr 2007. "Eine schwierige Entscheidung. Zwei Fahrer, die nicht gut zusammenarbeiten, sind nicht einfach zu handhaben. Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich war selbst Teamchef. Ferrari ist ein besonderes Team, daher ist es eine schwierige Entscheidung."

Hätte er das Sagen, dann würde er Alonso eine bequeme Nummer zwei zur Seite stellen, die regelmäßig punkten kann, und sich voll und ganz auf den Spanier konzentrieren: "Im Moment halte ich es für geschickter, Fernando als Nummer eins zu haben und ihm dabei zu helfen, das Team nach vorne zu bringen. Perez wäre eine gute Wahl, aber es geht auch darum, was gut für ihn ist und was Fernando vom Teammanagement erwartet", sagt der viermalige Weltmeister.

Denn von Alonso, der in den Augen vieler Experten rennfahrerisch ähnlich veranlagt ist wie "Professor" Prost, hält er viel. Obwohl der aktuelle Ferrari als unterlegen gilt und Teamkollege Felipe Massa erst zwei Punkte geholt hat, damit WM-17. ist, liegt Alonso mit 61 Zählern an der Spitze der Tabelle, gleichauf mit Sebastian Vettel. "Seine bisherige Saison ist ein gutes Beispiel dafür, was Fernando ausmacht", lobt Prost.

Lob für Kämpferherz Alonso

Sergio Perez

Sergio Perez wird die Saison voraussichtlich bei Sauber zu Ende fahren Zoom

"Er ist ständig am Pushen, ist immer da. Selbst wenn das Auto von Anfang an nicht so gut war, hat er seine Chance genutzt, als es in Malaysia nass war, und in Spanien ist er auch ein sehr gutes Rennen gefahren. Manchmal war er nicht so gut, aber zumindest hat er gepunktet", gibt der Franzose zu Protokoll. "So kannst du eine Weltmeisterschaft gewinnen, auch wenn ein Auto nicht gut ist. Fernando ist darin sehr gut."

Und dadurch auch mental im Vorteil: "Die anderen Fahrer wissen, dass Fernando so fährt, also denken sie manchmal, dass sie ein Rennen gewinnen müssen, um maximale Punkte zu holen. Wenn es nur zwei, drei Fahrer gibt, die Rennen gewinnen, ist das eine Sache, aber dieses Jahr können sechs oder sieben Fahrer Weltmeister werden. Da ist die Herangehensweise an jedes einzelne Rennen ganz anders", erklärt Prost.