Pressestimmen zum Großen Preis von Brasilien
Chaos pur im Regen von Interlagos, "Schumi" k.o., Räikkönen siegt ? das sagte die internationale Presse am Tag danach
Deutschland

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So langweilig war Interlagos 2003 gewiss nicht, liebe Herren!
BILD: "Hat 'Schumi' die Seuche? In Kurve drei fliegen gleich fünf wegen Aquaplaning von der Strecke. Auch 'Schumi'. Er war zu diesem Augenblick Dritter, hätte gewinnen können ? schon ist alles aus. Barrichello im zweiten Ferrari sieht wie der sichere Sieger aus, doch bleibt plötzlich stehen. Er sitzt heulend im Gras, mit ihm weinen tausende Brasilianer auf den Tribünen. Zum Schluss weiß niemand mehr, wer gewonnen hat: Erst lässt sich Fisichella feiern, dann wird Räikkönen zum Sieger erklärt."
STUTTGARTER NACHRICHTEN: "Schwere Unfälle, kaum Verletzungen: Jahrelange Entwicklungen und strenge Vorschriften bei den Sicherheitsstandards haben sich in der Formel 1 bewährt und gerade beim Chaos-Rennen in Brasilien wieder ihre Wirkung unter Beweis gestellt. Mercedes regiert die 'Formel Chaos' und der nervöse Michael Schumacher sieht nach dem schlechtesten Saisonstart seiner Karriere langsam rot."
Italien
LA GAZZETTA DELLO SPORT: "Ferrari in der Krise, Schumacher macht große Fehler, der F2002 verrät Barrichello. Man muss den Tatsachen ins Auge sehen: Der deutliche Rückstand auf McLaren-Mercedes wird auch mit dem neuen Ferrari nur schwer aufzuholen sein. Ferrari muss einsehen, dass McLaren mit einem Piloten wie Kimi Räikkönen rechnen kann, der genügend Klasse, Mut und Ehrgeiz hat, um zum Schumacher der neuen Generation zu werden."
TUTTOSPORT: "Ferrari, ein Desaster! Schumacher und Barrichello k.o.! 'Schumi', jetzt ist es eine echte Krise. Der Ferrari-Star kapituliert vor dem Regen. Es fehlt ihm an Entschlossenheit, manchmal ist er sehr schnell, manchmal abwesend. Wo bis du, 'Schumi'?"
CORRIERE DELLO SPORT: "Ferrari am Boden. Räikkönen siegt, ohne es zu ahnen. Ein Rennen im Chaos wirft einen düsteren Schatten auf Ferraris Zukunft."
LA REPUBBLICA: "Ferrari steckt in einer tiefen Krise. McLaren fährt schneller, immer schneller. Nach den ersten beiden Rennen gab es noch Hoffnung, dass Schumacher wieder aufholen würde. Nach dem Grand Prix in Brasilien hat man allerdings keinen Eindruck einer besonderen Wettbewerbsfähigkeit Ferraris. Nach den großartigen Erfolgen der letzten Saison war man in Maranello immer noch überzeugt, sehr stark zu sein. Jetzt nicht mehr."
CORRIERE DELLA SERA: "Eine endlose Kette schwerer Unfälle. Sao Paulo erlebt einen Grand Prix des Wahnsinns und der Angst. Es fällt schwer, dieses Spektakel noch Formel 1 zu nennen. Die neuen Regeln drohen, die Glaubwürdigkeit der Formel 1 zu zerstören. Und nicht, weil Ferrari nicht mehr siegt und Schumacher auf nasser Fahrbahn ausrutscht."
England
THE TIMES: "Räikkönen übersteht den Sturm und gewinnt inmitten der Wracks. Der Grand Prix in Brasilien war eine chaotische Mixtur voller Grausamkeiten, bei dem sich am Ende zwei Fahrer als Gewinner fühlten. Doch Fisichella, der im Jubelrausch seinen Helm in die Luft warf, freute sich zu früh über den ersten Triumph seiner Karriere. Denn schlussendlich wurde der verdutzte Räikkönen nach dem tumultartigen Rennen zum Sieger bestimmt."
THE GUARDIAN: "Räikkönen und McLaren-Mercedes strahlen nach dem Chaosrennen, während Fisichella den Titel des größten Pechvogels der Formel 1 erobert. Fisichella träumte von seinem ersten Sieg, wurde aber Opfer des gnadenlosen Regelwerks. Für Ferrari war das Rennen nach den Ausfällen von Weltmeister Schumacher und Barrichello nur bedrückend."
THE SUN: "Eddie Jordan hatte den Champagner schon in der Hand, als er glaubte, beim 200. Rennen von Jordan einen bizarren Sieg gelandet zu haben. Doch der glückliche Gewinner dieses irrealen Grand Prix hieß Kimi Räikkönen, auch wenn Jordan-Pilot Fisichella beim Abbruch in Front lag. Schumachers trauriger Saisonstart hat unterdessen einen neuen Höhepunkt erreicht. Zum ersten Mal seit Hockenheim 2001 konnte er ein Rennen nicht beenden."
THE MIRROR: "Grand Prix? Das war ein Bootsrennen. Der dramatischste Grand Prix der Formel-1-Geschichte endete mit dem zweiten Sieg in Folge von Jungstar Räikkönen. Regulär war dieses Rennen sicher nicht."
Frankreich
LA LIBERATION: "Der neue Leader Räikkönen hält den Kopf über Wasser und holt den zweiten WM-Sieg in Folge. Ferrari fliegt beim chaotischsten Rennen seit Jahren raus. Dabei hatten Schumacher und Barrichello vom Abtrocknen der Strecke zunächst profitiert, ehe der Weltmeister in die Aquaplaning-Falle tappte und auch Barrichello vorzeitig die Segel streichen musste."
LE FIGARO: "Die Zeit der Gnade ist für Ferrari abgelaufen. Zum ersten Mal seit dem 26. September 1999 überquerte kein Ferrari die Ziellinie, die Bilanz der Scuderia nach drei Saisonrennen ist mehr als dürftig. Nach dem Grand Prix in Brasilien sah man bei Schumacher und Co. nur grimmige Gesichter."
Österreich
KRONEN ZEITUNG: "Grand Prix der Angst! Brasilien erlebte eines der verrücktesten und gefährlichsten Rennen aller Zeiten. Tragischer Held Rubens Barrichello: Als es nach sieben Runden wirklich losging, wurde der Pole-Mann vom Feld förmlich geschluckt. Unter dem frenetischen Jubel seiner Landsleute ging er in der 44. Runde in Führung, aber nach nur drei Runden war der Traum vorbei. Der erste Ausfall des Weltmeisters seit zwei Jahren ? 'Schumi' zeigt Nerven."

