• 10.03.2003 13:11

  • von Christian Nimmervoll / sid

Pressestimmen zum Großen Preis von Australien

Am Tag nach Melbourne feiert die internationale Presse David Coulthard und die Formel 1 als die ersten Sieger im neuen Jahr

Deutschland

Titel-Bild zur News: Start in Melbourne 2003

Der Australien-Grand-Prix sorgte für ein überaus positives Medienecho

BILD: "Formel Action! Endlich wieder Spaß ? auch wenn 'Schumi' nicht gewinnt. Jammerschade, dass dieses Rennen bei uns um 4.00 Uhr morgens gestartet wurde. Denn wer da noch schlief, der hat eine Sensation verpennt. Fahrfehler und Positionswechsel. Taktik und Kampf. Räikkönen hätte gewinnen können. Montoya hätte gewinnen können. Schumi hätte gewinnen können. David Coulthard gewann. 'Schumi' wird zurückschlagen."

DIE WELT: "Die Silberpfeile haben tatsächlich ein Übergangsauto, das Ferrari Paroli bieten zu scheint. Neue Radaufhängungen und diverse Modifikationen verbesserten das Fahrverhalten derart, dass Kimi Räikkönen den nach seinem Boxenstopp vehement drängelnden Michael Schumacher auf Distanz hielt."

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: "Das ist die Ironie des Zufalls: Nach wochenlangen Diskussionen und Streitereien um das neue Reglement der Formel 1, trotz der wissenschaftlichen Hochrechnungen und messerscharfen Analysen, wie aus den Ferrari-Demonstrationen wieder Autorennen werden könnten, stellte Mutter Natur das High-Tech-Ereignis 'Down Under' auf den Kopf ? mit einem kleinen Regenguss zur rechten Zeit."

HAMBURGER MORGENPOST: "Coulthard macht die Formel 1 spannend. Endlich haben die Dauersiege von Ferrari ein Ende, dürften nicht gerade wenige Fans denken. Durch den Triumph von David Coulthard zum Auftakt der Saison 2003 beim Großen Preis von Australien in Melbourne wird zumindest für einige Zeit die 2002 zur 'Formel Gähn' mutierte Formel 1 wieder zum spannungsgeladenen Hightech-Sport."

STUTTGARTER NACHRICHTEN: "Sternstunde für Mercedes! Der Grundstein für eine spannende Formel-1-Saison ist gelegt. McLaren-Mercedes hat die phänomenale Erfolgsserie von Weltmeister Michael Schumacher und Ferrari beendet und ist am Sonntag mit seinem 'Gebrauchtwagen' auch dem funkelnagelneuen Williams-BMW davongefahren."

Italien

CORRIERE DELLO SPORT: "Erstmals seit drei Jahren kein Podium für Ferrari. Schumacher bleibt zwar der stärkste Pilot, doch nach Fehlern und Pech muss er sich mit Platz vier begnügen. Coulthard siegt fast zufällig. Die neuen Regeln sind aber am Ergebnis nicht schuld. Der Regen und der Wind haben die Karten vermischt und dem Publikum ein spektakuläres Rennen beschert. Der einzige konkrete Effekt der neuen Vorschriften war, dass nicht nur das Publikum, sondern auch die Teamstrategen verwirrt waren. Ferrari bleibt zwar der Favorit der Meisterschaft, doch Schumacher, seine Freunde und Feinde müssen einsehen, dass es auf der Erde keine unbesiegbaren Giganten gibt."

LA GAZZETTA DELLO SPORT: "Überraschung in Australien: Ferrari verfehlt das Podium. Schumacher hat eine goldene Gelegenheit verpasst. Zu viele Fehler, obwohl er das beste Auto in Melbourne hatte. Mehr als die neuen Regeln haben die Unsicherheiten der Piloten und die Umstände das Rennen beherrscht. Die Weltmeisterschaft von Ferrari hat schlecht begonnen."

TUTTOSPORT: "Ein Eigentor von Ferrari in Melbourne überschattet den WM-Auftakt. Das Team und die Piloten begehen zu viele Fehler, Strategie und Reifen waren vollkommen falsch. Die Niederlage ist umso mehr enttäuschend, weil sie vermeidbar gewesen wäre. Schumacher gibt den Eindruck, nicht in Form wie üblich zu sein. Vielleicht nagt die Gewohnheit am Sieg an Schumachers Motivation und Kampflust."

LA REPUBBLICA: "'Schumi' und Ferrari, zu viele Fehler. Nicht die neuen Regeln haben Ferrari in Schwierigkeiten versetzt. Ferrari hat selber eine Reihe von Fehlern begangen, die zu diesem enttäuschenden Ergebnis geführt haben. Ferrari ist gescheitert, dort wo sich das Team am stärksten hielt ? in der Strategie und bei den Reifen. Die Piloten von Maranello haben die Meisterschaft mit den Autos des Jahres 2002 begonnen, die vielleicht verbessert wurden, doch sie scheinen nicht mehr die Windhunde des letzten Jahres zu sein."

CORRIERE DELLA SERA: "Trauriges Erwachen in Australien für 'Schumi'. Nicht immer kann man siegen. Schumacher verliert das Podium und wird endlich ein Mensch. Der Mann der Rekorde hat sehr menschliche Grenzen, was ihn sympathischer macht."

England

THE TIMES: "Ferrari wurde von Coulthard in den Wahnsinn gefahren. Ein britischer Held hat die Formel 1 in einem der spannendsten Rennen der vergangenen Jahre zurück in die Welt des Sports gebracht."

THE GUARDIAN: "Ein Sieg für den coolen Coulthard und ein flammender Triumph für den wahren Rennsport. Es war die Rückkehr von Heldentaten, die die Zuschauer verstehen. Das Rennen wurde von menschlicher Exzellenz und menschlichen Fehlern entschieden, nachdem die Formel 1 in den vergangenen Jahren von übertriebener Technik seiner emotionalen Bindung zu den Fans beraubt worden war."

THE SUN: "Coulthard bleibt cool. David hat seine Titelansprüche mit einem beeindruckenden Sieg vorsichtig untermauert, nachdem er im vergangenen Jahr von Michael Schumacher weggepustet worden war."

THE MIRROR: "Coulthard duselt sich in Australien zum Sieg. Keine Regel wurde unverändert gelassen, um zum wahren Rennsport zurückzukehren. Doch am Ende war es nur der Regen, der einen Unterschied machte."

Frankreich

LA LIBERATION: "Coulthard nutzt seine Chance, Ferrari bleibt erstmals nach 53 Rennen wieder ohne Podiumsplatz. Die neuen Regeln überzeugen Fahrer und Zuschauer."

LE FIGARO: "Coulthard triumphiert in einem spektakulären Rennen. Für Ferrari haben auch die besten Sachen ein Ende: Zum ersten Mal nach 53 Rennen muss das Team das Podium aus der Hand geben."

Australien

HERALD SUN: "David schlägt Goliath k.o.! Großartiger Schotte. Keine normale Sonntagsfahrt. Der fliegende Schotte behält einen kühlen Kopf, als seine Hauptrivalen Schnitzer machen. Schumacher ausrangiert. Coulthard und Co. stoßen den 'roten Baron' im 20. Rennen zum ersten Mal vom Podium."

THE AGE: "'Cool-thard' holt den Grand Prix. McLarens David Coulthard behält die Nerven, als die um ihn herum ihre verlieren, und zieht seinen Vorteil aus Michael Schumachers erzwungenem Boxenstopp und Juan-Pablo Montoyas spätem Dreher. Glück, das Wetter, die Reifenwahl und Fahrerfehler spielen alle Rollen beim Sieg des Schotten. Das Team des springenden Pferdes stolpert."

Schweiz

BLICK: "Es war genau das Rennen, das die kranke Formel 1 auf dem Totenbett der Langeweile brauchte. Spannung vom Start weg, gute TV-Übertragung, tolle Überholmanöver, Fahrfehler, heiße Rad-an-Rad-Duelle, verpatzte Boxenstopps. Und am Ende keine lästigen Proteste, seit 53 Rennen kein Ferrari auf dem Podest ? und mit David Coulthard ein 'Silberpfeil'-Sieger, mit dem nach der missglückten Qualifikation (elfter Rang) kaum jemand gerechnet hatte."

TAGESANZEIGER: "Coulthard profitierte vor allem von den Fehlern und dem Pech seiner Gegner. Der große Geschlagene war Michael Schumacher, der nach 19 Rennen in Serie erstmals nicht aufs Podest kam. Heinz-Harald Frentzen bescherte Sauber-Petronas als Sechster die ersten drei WM-Punkte der Saison, womit der Saisonstart des Schweizer Rennstalls als durchaus zufriedenstellend gewertet werden darf."

Österreich

KRONEN ZEITUNG: "Die Formel 1 lebt wieder! Coulthard glücklicher Held im Thriller von Melbourne. Sensationell: Zum ersten Mal seit zweieinhalb Jahren ist 'Schumi' nicht WM-Leader."

KLEINE ZEITUNG: "Coulthard glücklicher Sieger des Pokers in Melbourne. In einem turbulenten Rennen profitierte der von Platz elf gestartete McLaren-Mercedes-Fahrer von Fehlern seiner Konkurrenten. Die Spannung in einem der dramatischsten Rennen seit langem kam freilich weniger auf Grund der neuen Regeln auf, sondern vielmehr wegen des anfänglichen Regens, der die Taktik vieler Teams über den Haufen warf."

SALZBURGER NACHRICHTEN: "Letzte werden Erste sein. Eine Pressekonferenz der ersten Drei nach einem Formel-1-Rennen ohne einem 'Rotkäppchen' ? das gab es seit dreieinhalb Jahren nicht mehr. Nieseln am Vormittag beeinflusste definitiv das Rennen. Strategie der 'Silberpfeile' machte sich bezahlt."

DER STANDARD: "Der Rennverlauf in Melbourne war lebhaft, in den ersten 16 Runden wechselte die Führung immerhin dreimal und man konnte ein Reihe von Überholmanövern beobachten. Permanentfavorit Schumacher nur Vierter. Das hervorragende Abschneiden von McLaren mit Sieger Coulthard und dem Dritten Räikkönen kam nach dem verpatzten Qualifying völlig unerwartet."