• 05.04.2002 10:19

  • von Marcus Kollmann

Pollock verteidigt sich nach Richards-Kritik

Der Ex-BAR-Teamchef im Gespräch warum ihm die Hände gebunden waren und es mit dem Rennstall zunächst weiter abwärts gehen wird

(Motorsport-Total.com) - Nach der vom jetzigen BAR-Teamchef David Richards in Richtung seines Vorgängers geäußerten Kritik, dass dieser nicht die Entscheidungen getroffen habe die jetzt er treffen musste, hat sich Craig Pollock in einem Gespräch mit dem britischen Fachmagazin 'Autosport' zu Wort gemeldet und sich verteidigt.

Titel-Bild zur News: Craig Pollock (British American Racing)

Pollock hätte genauso wie Richards es jetzt tut gehandelt

"Der neue Teamchef, David Richards, hat mehr Freiheiten. Seine Hände sind nicht so gebunden wie meine es waren", erklärte Pollock, dass er Technikdirektor Malcolm Oastler und Chefdesigner Andy Green sowie weitere 50 Angestellte niemals entlassen hätte dürfen. "Richards macht jetzt das, was schon vor einem beziehungsweise anderthalb Jahren getan hätte werden sollen", stellte sich der 46-jährige ehemalige Teamchef hinter die Entscheidungen die sein Nachfolger vor kurzem traf.

Bedauern tut Pollock, dass BAR-Honda unter seiner Führung nicht schnell genug Erfolge vorweisen konnte und gestand ein: "Der Fehler liegt im Grundkonzept der Firma, welches wir zu Beginn gemacht haben." Weiter erklärte der Schotte, dass neben ihm, Adrian Reynard und Britisch American Tobacco Anteilseigener am in Brackley beheimateten Rennstall sind und alle drei jeweils unterschiedliche Rechte hätten, was zu Problemen geführt habe.

"Ich hatte kein Recht auf der technischen Seite des Teams etwas zu verändern und genau dort lagen die Probleme. Ein Teamchef muss einfach zu hundert Prozent über alle Dinge entscheiden können und ich konnte das technische Management nicht verändern", erklärte der nun wieder in seinem alten Job als Manager von Jacques Villeneuve tätige frühere Lehrer.

Auch wenn David Richards mit der Entlassung von Oastler, Green und weiteren Angestellten bereits erste Maßnahmen ergriffen hat den Rennstall wieder konkurrenzfähig zu machen, so glaubt Pollock, dass das Ende der Talsohle noch lange nicht erreicht ist. Der 46-Jährige ist der Meinung, dass es eine ganze Zeit dauern wird, bis sich zeigt ob die von Richards durchgeführten Maßnahmen etwas zum Besseren bewirkt haben: "Wenn man einen Apfelbaum kräftig schüttelt dann Fallen halt einige Äpfel herunter. Ich denke, dass es zuerst weiter abwärts gehen wird, bevor es mit dem Team dann wieder vorwärts geht."