• 13.06.2003 13:55

  • von Marcus Kollmann

Pollock: Jacques fährt auch 2004 Formel-1-Rennen

Geht es nach seinem Manager, muss sich "JV" keine Gedanken machen notgedrungen in den Ruhestand zu müssen

(Motorsport-Total.com) - Wie es ist nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, auf die Formel 1 gemünzt also im konkurrenzfähigsten Auto zu sitzen, haben schon viele Fahrer in den vergangenen Jahrzehnten in der Königsklasse erlebt. Einer der nur allzu gut weiß wie frustrierend es sein kann dem Feld hinterher zu jagen oder gar vorzeitig auszuscheiden ist Jacques Villeneuve.

Titel-Bild zur News: Craig Pollock

Sieht Jacques Villeneuve auch 2004 in der Formel 1: Craig Pollock

Der letzte Sieg des kein Blatt vor den Mund nehmenden Rennfahrers ist nun schon sechs lange Jahre her. Richtige Erfolgserlebnisse gab es für den Kanadier bis auf das fürstliche Gehalt, welches ihm BAR-Honda seit 1999 Saison für Saison überwiesen hat, in der Zwischenzeit eigentlich keine.

Das hat den früheren Weltmeister in den Verruf gebracht, dass der finanzielle Erfolg ihm wichtiger gewesen sei als der sportliche. Doch die "fetten Jahre" sind nun vorbei. Die Formel-1-Teams versuchen der Kostenspirale entgegenzutreten.

Und da man bei der technischen Entwicklung Schritt halten muss, wird der Rotstift kaum verwundernd auch da angesetzt wo es weniger schmerzt - beim Personal. Auch die Fahrer sind davon betroffen, zumal viele Teamchefs die Gagen ohnehin für ungerechtfertigt hoch halten.

So auch BAR-Honda-Teamchef David Richards, der noch bevor die Saison überhaupt begonnen hatte klar machte, dass Villeneuve, sollte seine weitere Zukunft in Brackley liegen, bei seinem hohen Gehalt zurückstecken müsse.

In den vergangenen Monaten signalisierte der Kanadier dann auch bereits schon einmal, dass er notfalls für weniger Geld fahren wird. Bedingung sei aber ein Auto mit dem er endlich wieder ganz vorne mitkämpfen könne.

Mit dem aktuellen Boliden vom Typ BAR 005 wurde zwar ein erheblicher Fortschritt im Vergleich zu den letzten Jahren erzielt, doch weitere Schritte sind notwendig um in einer Liga mit den Top-Teams fahren zu können.

"Entweder ich finde ein entsprechendes Cockpit für 2004 oder ich höre auf", wird Villeneuve nun dahingehend zitiert, dass er von den Jahren des vergeblichen Wartens auf ein Angebot seitens der Spitzenteams und den geringen Fortschritten im eigenen Rennstall angesäuert ist.

Dass der 32-Jährige seinen Helm aber tatsächlich an den Nagel hängt, daran glaubt sein Manager nicht. Im Gegenteil, dieser räumt seinem Schützling gute Chancen für die kommende Saison ein: "Ich habe bereits einige Gespräche mit verschiedenen Teams geführt. Jacques wird auch 2004 in der Formel 1 fahren", so Craig Pollock.