• 17.04.2004 12:51

  • von Fabian Hust

Platzt Giancarlo Fisichellas Traum?

Sauber-Pilot Giancarlo Fisichella träumt von einem Wechsel zu einem Top-Team, doch der Traum des Italieners könnte platzen

(Motorsport-Total.com) - Seit 1996 fährt Giancarlo Fisichella in der Formel 1 und mit seinen 126 gefahrenen Grand Prix gehört der Italiener zu den erfahrenen Piloten und auch zu den älteren Fahrern im Feld. Eine Pole Position, ein Sieg und eine schnellste Rennrunde schlagen in der Statistik zu Buche, doch der Durchbruch ist dem Römer bisher in der Formel 1 noch nicht geglückt. Der sechste WM-Rang in der Saison 2000 war das bisher beste Ergebnis von "Fisico".

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella

Giancarlo Fisichella: Zieht er gegen Felipe Massa erstmals den Kürzeren?

Seine Karriere begann Giancarlo Fisichella bei Minardi, nach einer Zwischenstation bei Jordan fuhr er 1998 bis 2001 für Benetton. Doch Renault entschied sich gegen Giancarlo Fisichella, womit der Rennfahrer damals die Chance verpasste, für ein kommendes Top-Team zu fahren. Fisichellas Rettungsanker war eine Rückkehr zu Jordan. Doch nach zwei Jahren kehrte er frustriert den "Gelben" den Rücken. Der Sieg in Brasilien war den Umständen zu verdanken, nicht der Qualität des Autos.#w1#

Und so landete Giancarlo Fisichella bei Sauber. "Fisichella war bei Jordan unzufrieden und wir waren für ihn die beste Möglichkeit" so Teamchef Peter Sauber gegenüber 'F1Total.com'. Doch Giancarlo Fisichella hatte noch einen anderen Grund, warum er nach Hinwil wechselte: Die Nähe des Teams zu Ferrari. Es besteht die Chance, dass sich der 31-Jährige eines Tages am Steuer des Ferrari beweisen kann. "Bei Fisichella kann ich mir vorstellen, dass sich unsere Nähe zu Ferrari positiv ausgewirkt hat", so Sauber. Durch einen Test im Ferrari und dem Vergleich mit einem Michael Schumacher wüsste die gesamte Branche, wie gut Fisichella wirklich ist.

Bis 2006 sind Michael Schumacher und Rubens Barrichello an Ferrari gebunden, und bei Sauber sieht sich Fisichella noch nicht an seinem Ziel angekommen. "Die Leute sagen immer, dass ich jetzt meinen Ferrari habe, aber dies ist kein Ferrari. Er ist blau und wird in der Schweiz gebaut", so Fisichella gegenüber dem 'F1Racing'-Magazin. "Ich möchte gern für Ferrari fahren. Aus diesem Grund muss ich nun beweisen, dass ich das Talent besitze, dort fahren zu dürfen."

In den ersten drei Rennen an der Seite von Felipe Massa ist die Branche ins Grübeln geraten. Bisher galt Fisichella für viele Experten als einer der schnellsten Fahrer im Feld, hatte er doch seine Teamkollegen bisher im Griff. Doch neben dem Brasilianer scheint dieses Image die ersten Kratzer abzubekommen. Doch sein Teamchef will keine voreiligen Schlüsse ziehen: "Wenn man sich die Teamkollegen von Giancarlo anschaut, dann waren dies alles Leute, die als schnell gelten, und in der Regel war er der Bessere im gleichen Team."

Besonders bitter für Fisichella: Wenn sich das Fahrerkarussell dreht, dann fallen derzeit Namen wie Jenson Button, Mark Webber oder Ralf Schumacher - der Name Giancarlo Fisichella jedoch nicht. Dabei wäre ein Giancarlo Fisichella für Williams oder Toyota die deutlich günstigere Variante. "Und ich glaube auch, dass er besser als Ralf Schumacher ist", ergänzt Peter Sauber. Doch die anderen Teams scheinen dies im Moment etwas anders zu sehen. Für Giancarlo Fisichella scheint diese Saison für seine weitere Zukunft wegweisend zu werden.