• 15.04.2004 12:34

  • von Fabian Hust

Verstappen und 'Trust' haben das Kriegsbeil begraben

Der Streit zwischen Jos Verstappen und Sponsor 'Trust' ist beendet, nun wollen beide Parteien gemeinsam wieder in die Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Gemeinsam haben Jos Verstappen und sein persönlicher Sponsor 'Trust' in den letzten Jahren viel erlebt. Da war der überraschende Rausschmiss bei Arrows vor dem Beginn der Formel-1-Saison 2002 und das schwierige Jahr bei Minardi in der Saison 2003. Auf der Suche nach einem Cockpit für die Saison 2004 und während Verhandlungen mit dem Jordan-Team zerstritten sich beide Parteien. Angeblich waren die Forderungen des Verstappen-Managements überzogen und 'Trust' forderte öffentlich, dass sich Verstappen von seinem Manager trennen sollte.

Titel-Bild zur News: Jos Verstappen

Jos Verstappen und 'Trust': Wieder ein Herz und eine Seele...

Jos Verstappen, der in seiner Formel-1-Karriere bereits mit acht verschiedenen Rennställen zusammengearbeitet hat, konnte in dieser Saison nicht mit dem Jordan-Team in der Formel 1 an den Start gehen, weil man sich mit Sponsor 'Trust' und dem Jordan-Team nicht einig wurde. 'Trust' sicherte Verstappen dennoch zunächst die weitere Unterstützung zu, aber nur, wenn sich dieser einen anderen Manager zulege.#w1#

Gleichzeitig kündigte das in Dordrecht angesiedelte Unternehmen an, dass man sich nach anderen Talenten in Holland umsehen wird. Zur Überraschung vieler tauchte vor Saisonbeginn bei den Testfahrten in Silverstone das 'Trust'-Logo auf dem Jordan EJ14 auf. Prompt tauchten Berichte auf, wonach Verstappen seinen Sponsor verklagen wolle, weil es angeblich eine exklusive Vereinbarung gibt, wonach 'Trust' nur dann Jordan sponsern darf, wenn Verstappen bei den "Gelben" fährt.

Der Vertrag mit Jordan - so wurde damals gemunkelt - solle vorsehen, dass der Holländer Christijan Albers Ende der Saison für Jordan testen kann. Auch der Name Robert Doornbos, ein Formel-3-Pilot aus Holland, wurde in diesem Zusammenhang genannt. Angeblich wurde jedoch am 5. Februar diesen Jahres von Verstappen, seinem persönlichen Manager Vermeulen sowie 'Trust' ein Vertrag unterzeichnet, der genau dies nicht gestattet.

'Trust'-Geschäftsführer Michel Perridon bestritt daraufhin, dass ein solcher Vertrag unterzeichnet wurde. Es habe lediglich eine Vereinbarung während der gemeinsamen Zeit bei Minardi gegeben: "Ich habe Jos dabei geholfen, in der Formel 1 einen sicheren Platz zu finden und jetzt jagt er mir die Rechtsanwälte auf den Hals? Nette Art, Danke zu sagen...", so damals die wenig erfreute Reaktion Perridons.

Nach einem "exzellenten Treffen" am Dienstag von Jos Verstappen, Raymond Vermeulen sowie Michel Perridon in der Firmenzentrale in Dordrecht habe man nun das Kriegsbeil begraben: "Kurz vor der Saison haben wir emotional anstatt rational gehandelt und wir beide haben Dinge gesagt und getan, die sich auf den gescheiterten Jordan-Deal bezogen haben", teilt Verstappen auf seiner Internetseite mit. "Wir beide bedauern, wie mit dem Thema umgegangen wurde."

"Die Kontakte waren immer noch vorhanden, aber es war an der Zeit, sich hinzusetzen und sich wie richtige Männer zu unterhalten", fährt der 32-Jährige fort. Sowohl Michel als auch ich haben uns gegenseitig gesagt, was uns gewurmt hat. Was? Das holen wir jetzt nicht mehr aus der Vergangenheit hervor. Wir freuen uns auf die Zukunft und ich bin froh, dass wir die gleiche Vision teilen."

So habe ihm 'Trust' Unterstützung zugesagt, falls es eine Möglichkeit gibt, wieder in die Formel 1 zurückzukehren. Neben dem holländischen Unternehmen könne er auch auf die 'Muermans Gruppe' bauen: "Diesen Unternehmen und ihrer Anstrengung und Unterstützung habe ich es zu verdanken, dass ich letztes Jahr mit Minardi in die Formel 1 zurückkehren konnte." Raymond Vermeulen und Huub Rothengatter sollen sich nun nach Möglichkeiten für die nahe Zukunft umsehen.

Noch hofft man im Verstappen-Lager auf ein Comeback - noch in dieser Saison: "Die Saison ist noch jung", erklärt Vermeulen. "Wir müssen die Chancen für Jos selbst schaffen. Wir haben den Kontakt zu den Teams immer aufrecht erhalten, sogar während den letzten paar Monaten. Das Wichtigste ist jedoch, dass Jos von 'Trust' unterstützt werden wird, sobald sich eine ernste Möglichkeit auftut, einen Platz in der Formel 1 zu bekommen."