Pitchforth: Haben den R4 nicht gänzlich verstanden
Jaguar-Geschäftsführer David Pitchforth erklärt die Probleme mit dem Jaguar R4 und gibt einen Ausblick auf die Arbeit am R5
(Motorsport-Total.com) - Unzufrieden ist Jaguar-Geschäftsführer David Pitchforth mit der Saison 2003 nicht. Die grünen "Raubkatzen" sicherten sich am Ende der Saison den siebten Platz in der Konstrukteurswertung. "Um diesen Platz herum haben wir all unsere Pläne gemacht, auch das Budget", so Pitchforth. Doch der Racer in ihm hätte gerne mehr erreicht: "Es wäre schon gewesen, Sechster zu werden. BAR hat am Ende der Saison gut gearbeitet, während wir in den letzten beiden Rennen Probleme hatten."

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David Pitchforth: Zu wenig Tests, um den Jaguar R4 komplett verstehen zu können
Angesichts der Saisonleistungen von Mark Webber waren die Auftritte in Indianapolis und Suzuka tatsächlich schwach. "Es geht um das Verständnis der Reifen und der Strecke. Das haben wir in keinem Fall geschafft, wir müssen beim Abstimmen des Autos besser werden und verstehen, wie sich das Auto bei verschiedenen Bedingungen verändert."
Wegfall der Freitagstests trifft Jaguar hart
"Der Grund, warum wir das Auto nicht verstehen, ist, dass wir all unsere Testarbeit an den Rennwochenenden verrichteten, weil wir innerhalb des Jahres nicht viel testen", so Pitchforth weiter. Die Regeländerungen für 2004 bedeuten aber einen Wegfall der Freitagstests, was noch weniger Testarbeit für Jaguar bedeuten könnte.
"Für uns ist das schlecht", fuhr er fort. "Wir haben in diesen zwei Stunden am Freitag eine Menge gelernt, und wir hätten damit im nächsten Jahr sicher weitergemacht, wenn es so geblieben wäre. Aber die Großen und Guten haben entschieden, dass dies nicht mehr der Fall ist. Wir können dennoch am Freitag testen, ganz gestrichen ist es ja nicht, aber es ist umstritten, wie weit wir dafür in der Lage sein werden."
Komponenten des Jaguar R5 werden im Dezember erprobt
Trotz der Einschränkungen bei den Testfahrten verstand man das Auto immer besser und arbeitete an einer verfeinerten Aerodynamik, die den R4 auch schneller machte, "aber die anderen haben sich auch verbessert, man hält also nur das Gleichgewicht bei. Durch unsere wenigen Testfahrten haben wir nicht verstanden, wie wir das Auto mechanisch einstellen sollten. Das müssen wir nun korrigieren."
Dafür wird der Dezember ein großes Arbeitspensum für das Team bereithalten: "Vor Weihnachten werden wir 20 Autotage lang testen. Noch ist aber einen Monat lang Ruhe. Die Ingenieure, Mechaniker und alle anderen sind erstmal in den Ferien. In der Zwischenzeit werden die R4-Autos als Testautos umgebaut werden und bekommen viele Komponenten des R5. Diese Teile, zum Beispiel die Hydraulik und die Lenkung, werden wir dann testen."

