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Pirelli spricht mit Teams über 2014

Pirelli hat zwar noch keinen Vertrag für das Jahr 2014, spricht aber bereits mit den Teams über das neue Reglement - Simulatoren der Teams helfen bei der Entwicklung

(Motorsport-Total.com) - Noch immer ist nicht klar, auf welchen Reifen die Formel 1 in der Saison 2014 fahren wird. Der Vertrag mit dem derzeitigen Lieferanten Pirelli läuft Ende des Jahres aus. Die Italiener wollen der Formel 1 zwar erhalten bleiben, doch ein neuer Vertrag wurde bisher noch nicht unterschrieben. Mit Blick auf die Entwicklung der neuen Reifen läuft Pirelli immer mehr die Zeit davon: "Es ist schon sehr, sehr spät. Und wie ihr alle wisst, haben wir noch keine Gewissheit darüber, ob wir dem Sport erhalten bleiben. Wir befinden uns also in einer recht seltsamen Situation", erklärt Motorsportchef Paul Hembery.

Titel-Bild zur News: Paul Hembery und Martin Whitmarsh

Paul Hembery setzt bei der Vorbereitung für 2014 auf die Unterstützung der Teams Zoom

Erschwert wird die Situation durch die grundlegenden Veränderungen des technischen Reglements der Formel 1, wodurch Pirelli - falls der Vertrag verlängert oder erneuert wird - völlig neue Reifen entwickeln muss. Trotz der derzeit unklaren Zukunft der Italiener haben Hembery und seine Kollegen schon mit ersten Vorbereitungen auf die kommende Saison begonnen. "Wir haben schon ein paar erste Gespräche mit ein paar Teams abgehalten. Es gibt aber wohl unterschiedliche Meinungen, was die Auswirkungen davon sein werden", sagt der Brite.

Aus der Sicht des Reifenherstellers bringen diese großen Veränderungen einige Herausforderungen mit sich: "Das Drehmoment der Motoren dürfte am Kurveneingang zu einem Problem werden. Schwierigkeiten mit der Traktion oder durchdrehende Räder, Überhitzung könnten dafür sorgen, dass die Reifen noch schneller nachlassen", befürchtet Hembery. "Wir müssen jetzt ziemlich schnell sehr viele Daten verstehen, um sicherzustellen, dass wir das hinkriegen", drückt der Pirelli-Mann aufs Tempo.

"Es wird so oder so eine Herausforderung", ist sich Hembery sicher. Ein Test der neuen Reifen mit den aktuellen Auto sei nicht sinnvoll: "Der neue Antriebsstrang ist der entscheidende Faktor", so Hembery. Trotz fehlender Testmöglichkeiten müsste Pirelli im Falle einer Vertragsverlängerung nicht von Null beginnen: "Die Simulations-Technologie bei den Teams bewegt sich aber auf einem sehr hohen Standard. Das gibt dir zumindest ein gewisses Grundgerüst an die Hand." Auf die Frage, wann Pirelli solche Simulationen brauche, sagt Hembery. "Gestern (lacht; Anm. d. Red.). So ist es halt."

In diesem Zusammenhang spricht sich Hembery erneut für Testfahrten im mittleren Osten aus: "Am besten wären Wintertests in warmen Gefilden. Würden sie beispielsweise in Abu Dhabi oder Bahrain stattfinden, wäre das besser. Wenn du halt schon im Januar weißt, was im März passieren könnte, hättest du etwas Zeit, um im Fall der Fälle bereits Monate vorher zu reagieren", erläutert der Pirelli-Motorsportchef die Vorteile eines Tests außerhalb von Europa.


Fotos: Großer Preis von Spanien, Samstag


"2014 wird eine harte Nuss. Klar kannst du im Simulator arbeiten, doch ich hoffe, es wird einen Test in Abu Dhabi geben", hofft Hembery. Dennoch wird seiner Meinung nach auch im kommenden Jahr eine Regel Bestand haben: "Vor Melbourne werden wir dennoch kein klares Bild bekommen. Bei den Wintertests halten sich die Teams schließlich meist bedeckt. Man will ja nicht zeigen, was man kann. Für uns macht es das nicht einfacher.